Auf den Dächern eines Gebäudekomplexes für Betreutes Wohnen in Bürstadt entstehen in den nächsten Tagen zwei PV-Anlagen mit insgesamt ca. 220 kWp Anschlussleistung. Wir erwarten hier einen durchschnittlichen Jahresertrag von rund 200.000 kWh Sonnenstrom. Der Beitrag zum Klimaschutz beläuft sich auf jährlich ca. 100 t CO2-Einsparung.
Die Investition wird – wie bei allen bisherigen PV-Anlagen – zu 100% über Eigenkapital mit einer lokalen Bürgerbeteiligung finanziert.
In Bürstadt ist damit schon Standort von insgesamt 6 PV-Projekten der Energiegenossenschaft Starkenburg. Mehr als 1 MWp Anschlussleistung wurden dort über den Weg der genossenschaftlichen Bürgerbeteiligung finanziert.
Keine Module, keine Wechselrichter, keine PV-Firmen – diese Klagelieder hören wir schon seit vielen Monaten, wenn wieder neue Dach-PV-Projekte geplant waren. Damit werden wir uns nicht mehr länger abfinden und nehmen das Thema Dach-Photovoltaik jetzt selbst in die Hand. Über das notwendige Knowhow verfügen wir, neue logistische und personelle Ressourcen wurden geschaffen. Die neue ProjektSTARK GmbH ist eine 100% Tochter der ES und wird, wie es der Name schon sagt, das Projektgeschäft im Bereich der Photovoltaik übernehmen.
Anlieferung von neuen PV-Modulen
Damit es mit der praktischen Arbeit dann auch bald losgehen kann, haben wir in dieser Woche bereits eine erste Lieferung mit 936 PV-Modulen erhalten – der Inhalt eines kompletten Überseecontainers. Das reicht für eine Leistung von ca. 400 kWp. Die dazu passenden Wechselrichter sind ebenfalls geordert. Mit Blick auf die zentralen Bauteile sind wir für die nächsten Projekte gerüstet. Im II. Quartal 2023 werden in Bürstadt dann auch zwei neue Dachanlagen mit insgesamt 220 kWp entstehen.
Mit Blick auf die unterschiedlich langen Lieferzeiten einzelner Bauteile, müssen wir in den nächsten Monaten gezielte Lagerhaltung betreiben. Die Kunst wird künftig vor allem darin bestehen, die Warenströme so zu steuern, dass für das jeweilige Projekt rechtzeitig alle erforderlichen Bauteile verfügbar sind.
Zwischen Schönau und dem Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen liegt eine der größten Flächen in der Region, die für Windkraft gut geeignet ist. Auf diesem Areal könnte nun ein Bürgerwindpark entstehen, wenn die Eigentümerin – ForstBW – dem Antrag der Bietergemeinschaft zustimmt.
Vier regionale Partner haben sich dazu in einem ganz besonderen Bündnis zusammengeschlossen: Die Energiegenossenschaft Starkenburg, die Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau, die Heidelberger Energiegenossenschaft mit insgesamt über 2.800 Mitgliedern und die Stadtwerke Heidelberg haben am Dienstag, den 21. März, ein Konzept für einen Bürgerwindpark Lammerskopf eingereicht und sich damit um den direkten Zuschlag des Landes als innovatives Leuchtturmprojekt beworben. „Die gemeinsame Stärke der Bieter ist ihre regionale Verbundenheit. Nicht nur der Klimaschutz wird von ihrem Vorhaben profitieren. Auch für die Region und ihre Bürgerinnen und Bürger wird das Leuchtturmprojekt auf vielen Ebenen einen Nutzen bringen“, betont Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heidelberg. Die Alternative zum direkten Zuschlag wäre eine öffentliche Ausschreibung. Zu 70 Prozent bestimmen dann finanzielle Kriterien die Auswahl der Betreiber. Im Klartext: Nur wer die größte Pacht bietet, hätte die besten Chancen auf den Zuschlag – Bürgerbeteiligung ist hierbei Nebensache.
Planungen für und mit der Region
„Zusammen mit den Energiegenossenschaften wollen wir an den windreichsten Stellen des Gebiets sowie zusätzlich auf einer kleinen Neckargemünder Fläche rund zehn bis 15 Anlagen bauen“, berichtet Prof. Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg. „Dabei werden wir mit Augenmaß vorgehen und uns über einen Planungsbeirat mit den Anrainer-Kommunen abstimmen.“ Planungsbüros und Umweltverbände aus der Region sollen ebenfalls einbezogen werden. Zudem wird die ESM aus Heppenheim, ein Gründungsmitglied der Bürgerenergiegenossenschaft Starkenburg, eingebunden. Der Weltmarktführer für Schwingungselemente arbeitet mit Anlagenbetreibern an neuen Konzepten zur Schallreduzierung. So ist das Konsortium auch bei diesem wichtigen Thema gut aufgestellt.
Lokaler Wind bringt grüne Wärme voran
Innovativ ist das Projekt, weil der geplante Bürgerwindpark intelligent in das regionale Energiesystem integriert wird. „Wir werden nicht nur mehr erneuerbare Energien erzeugen, sondern mit lokalem Wind die grüne Wärme vor Ort voranbringen. Eine Brücke dazwischen ist unser Energie- und Zukunftsspeicher. Damit können wir erneuerbare Energien in Form von heißem Wasser speichern und den Strom aus lokalem Wind optimal nutzen“, betont Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie. Heidelberg arbeitet daran, eine vollständig klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 zu erreichen. Fernwärme spielt bei der beschleunigten Wärmewende eine entscheidende Rolle. Die Stadtwerke Heidelberg bauen ihr Netz kontinuierlich aus und steigern ihre Eigenerzeugung. In diesem Jahr nehmen sie drei große Luftwasserwärmepumpen mit einer Leistung von 4,5 MW in Betrieb. In Planung sind außerdem eine Fluss- sowie eine Abwasserwärmepumpe. Der klimaneutrale Strom aus dem Bürgerwindpark soll diese Anlagen antreiben.
Nutzen für die Menschen in der Projektregion im Fokus
Doch nicht nur der Klimaschutz, auch die Bürgerinnen und Bürger werden von dem Leuchtturmprojekt profitieren. „Wer auf ein Windrad schaut, soll auch den Nutzen haben – das ist der zentrale Leitgedanke bei unserer Projektidee“, sagt daher auch Micha Jost, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg. Der Nutzen für die Menschen in der Region liegt auf mehreren Ebenen:
Günstiger Regionalstrom für Bürger/innen und Gewerbe: „Wir bieten Bürger/innen und Gewerbetreibenden an, über unseren genossenschaftseigenen Energieversorger Bürgerwerke eG einen dauerhaft vergünstigten Lokal-Windstrom-Tarif zu beziehen“, stellt Andreas Gißler, Vorstand der Heidelberger Energiegenossenschaft in Aussicht.
Bürgerbeteiligung in der Projektorganisation integriert: „Bürger/innen an den Standortkommunen können sich unkompliziert über unsere Genossenschaften an der Projektgesellschaft beteiligen und so einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, betont Peter Kania, Vorstand der BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau.
Regionale Wertschöpfung: Die Erlöse aus dem Projekt bleiben unmittelbar in der Region und werden in Energiewende und Klimaschutz vor Ort reinvestiert.
Umweltbildung: Im neuen Gebäude der Heidelberger Energiegenossenschaft soll ein „Informationszentrum Windenergie“ am Beispiel des Bürgerwindparks Lammerskopf entstehen, das transparent die Entstehung und Wirkung des Windparks zeigen wird.
Unterstützung durch die Kommunen
Die Kommunen Heidelberg und Neckargemünd unterstützen das Vorhaben der Projektpartner. Wie auch das Bieter-Konsortium betonen sie, dass das Konzept einen überregionalen Vorbildcharakter hat. Sie fordern deshalb vom Land, dass es der lokalen Allianz in einem vereinfachten Verfahren den Zuschlag gibt.
„Unabdingbar für den Projekterfolg ist eine Akzeptanz des Vorhabens in weiten Teilen der Bevölkerung“, sagt Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität der Stadt Heidelberg. „Ich bin überzeugt davon, dass sich mit den vier Partnern genau die richtige Allianz herausgebildet hat, die fachliches Know-how mit ihrer Verantwortung für die Region sowie einem guten Blick für die Wünsche und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger vereinen. Diese Allianz ist genau die richtige Konstellation, die uns in der Region weiterbringt.“
Neckargemünds Bürgermeister Frank Volk ergänzt: „Schon im Koalitionsvertrag hat sich die Landesregierung dafür ausgesprochen, konsequenten Klimaschutz mit wirtschaftlicher Stärke und Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft gemeinsam zu denken. Ein Bürgerwindpark als innovatives neues Projekt in unserer Region trägt wie kaum ein anderes dazu bei, die Bürgerschaft in eine gute Zukunft mitzunehmen. Wir wünschen uns daher vom Land Baden-Württemberg größtmögliche Unterstützung dieser Idee, denn Klimaschutz in den Köpfen zu verankern, gelingt am besten, wenn man den Menschen ermöglicht, selbst aktiv zu werden und die positiven Auswirkungen ihres Handelns in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zu spüren.“
In der Energiekrise erleben viele Bürger*innen auf der eigenen Stromrechnung, wie stark das Energiesystem von Öl- und Gasimporten abhängt. Die Energiewende muss nun mit Hochdruck umgesetzt werden, doch das gelingt nur, wenn gleichzeitig der Energieverbrauch sinkt. Für beide Herausforderungen sind Energiegenossenschaften zentrale Akteure: Sie bauen nicht nur neue Solar- und Windkraftanlagen, sondern unterstützen auch ihre Mitglieder und beim Energiesparen. In der Aktionswoche „Energiewende plus – gemeinschaftlich den Wandel gestalten“ informierten acht Energiegenossenschaften über einen suffizienten Lebensstil. Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) begleitete die Kampagne im Projekt „EMUSE“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.
Suffizienz: Gutes, maßvolles Leben
„Würde die ganze Welt so viele Ressourcen nutzen wie die Deutschen, bräuchten wir fast drei Erden. Darum ist klar: Ein gutes Leben für alle, innerhalb planetarer Grenzen, funktioniert nur, wenn wir suffizienter leben, also maßvoller“, sagt Vivian Frick, Umweltpsychologin am IÖW. Den Energiegenossenschaften ist Suffizienz ein wichtiges Anliegen. Als partizipative und gemeinwohlorientierte Akteure eignen sich zudem besonders als Multiplikatoren für suffiziente Lebensstile, wie das Forschungsprojekt EMUSE in einer Studie zeigte.
Im Januar 2023 haben acht Energiegenossenschaften gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen vom IÖW nun die Suffizienzförderung aktiv erprobt: Sie führten die Aktionswoche „Energiewende plus – gemeinschaftlich den Wandel gestalten“ für ihre Mitglieder durch. Das „plus“ steht dabei für Suffizienz: die Energiegenossenschaften setzen sich gleichsam für die den Ausbau von Erneuerbaren, wie auch mit dem suffizienten, an Bedürfnisse angepassten Verbrauch ein. In der Kampagne setzten sich insgesamt fast 300 Mitglieder der teilnehmenden Energiegenossenschaften mit suffizienten Lebensstilen auseinander, seitens der Energiegenossenschaft Starkenburg haben 46 Mitglieder und Freunde*innen teilgenommen.
Konsumverhalten reflektieren und Engagement stärken
Die Aktionswoche umfasste die Schwerpunktthemen Konsum, Zeitwohlstand und Engagement. Somit ging es erstens darum, wie man das eigene Konsumniveau auf ein verträgliches Maß senkt, etwa durch mehr pflanzliche Produkte und umweltfreundliche Verkehrsmittel. Zweitens reflektierten die Teilnehmer*innen, was für sie ein gutes Leben bedeutet und wie sie anstelle von materiellem Überfluss mehr Zeitwohlstand in ihrem Leben schaffen können. Drittens stand das Thema Engagement im Fokus: Suffizienz beschränkt sich nicht auf den eignen Konsum, es braucht auch das zivilgesellschaftliche Wirken auf Rahmenbedingungen, auf die Politik oder Unternehmen.
Teilnehmer*innen testen mehr Suffizienz für einen Monat
Die Teilnehmer*innen bekamen inhaltliche Informationen und Einladungen zur Reflektion des persönlichen Lebens zu jedem der drei Themen. Zudem konnten sie sich zu jedem der Schwerpunkte einen Vorsatz formulieren und diesen einen Monat lang umsetzen. Die Vorsätze der Teilnehmer*innen waren vielfältig. Einige nahmen sich vor, das Auto öfter stehen zulassen, einen ‚Kaufnix-Monat‘ einzulegen oder ein Elektrogerät zu reparieren. Andere wollten den Monat Februar nutzen, um ihre Wohnung zu entrümpeln oder mehr Zeit mit Freund*innen und Familie zu verbringen. Um sich stärker gesellschaftlich zu engagieren, planten viele Teilnehmer*innen, sich in ihrer Energiegenossenschaft oder anderen Initiativen mehr einzubringen oder im Kreis der Familie und am Arbeitsplatz auf die Bedeutung von Suffizienz aufmerksam zu machen. Die wissenschaftlichen Begleitforschung wird untersuchen, inwiefern die Aktionswoche suffizientes Verhalten steigern konnte.
Die Materialien für die Aktionswoche „Energiewende plus“ werden im weiteren Verlauf des Projektes aufbereitet und veröffentlicht. Für einen ersten Einblick in die Inhalte der Aktionswoche geht es hier zum Videovortrag aus der Auftaktveranstaltung.
Die Einbindung der Bürger ist ein zentraler Schlüssel für mehr Akzeptanz bei dem dringend erforderlichen Ausbau der Windenergie, bei dem Baden-Württemberg einen erheblichen Nachholbedarf aufweist. Im Ländervergleich belegt Baden-Württemberg einen der hinteren Plätze – nach 10 Jahren grüner Regentschaft im Grunde mehr als peinlich. Doch nun soll sich – in Nachbarschaft zu unserem Windpark Greiner Eck– bald „was drehen“. Derzeit bemüht sich ein Bündnis aus drei regionalen Bürgerenergiegenossenschaften (ES, Heidelberger EG + BEG Kraichgau) mit zusammen über 2.800 Mitgliedern, gemeinsam mit den örtlichen Stadtwerken den Bürgerwindpark „Lammerskopf“ auf den Weg zu bringen.
Die Stadt Heidelberg und die Lokalpolitik stehen geschlossen hinter dem Bürgerprojekt. Gleichzeitig haben sich Landtagsabgeordnete verschiedener Fraktionen für die Umsetzung des Vorhabens ausgesprochen.
Spannend wird das Thema Flächensicherung, denn der gesamte Bereich ist im Besitz von Forst Baden-Württemberg. Aktuell geht es um die Frage, welche Vergabekriterien nun angelegt werden. Bei dem üblichen Standardverfahren findet die Pachthöhe zu 70% Eingang in die Bewertung. Damit ist es für die Bürgerenergiegenossenschaften im Grunde unmöglich gegen die Marktmacht der überregionalen Marktführer zu bestehen. Die zu erwartende aggressive Bieterschlacht, bei der die Pachthöhe den Ausschlag gibt, kann nur ein Großunternehmen gewinnen.
Es gibt aber auch vereinfachte Vergabekriterien des Landes für Projekte, die „in beispielhafter Weise den Zielen des Klimaschutzes und der Energiewende Rechnung tragen“ … und genau hier sehen wir unsere Chance für ein Leuchtturmprojekt, das zeigt, wie ein echter Bürgerwindpark mit allen relevanten regionalen Akteuren umgesetzt werden kann.
Für uns gilt nach wie vor das Mantra: „Wer auf ein Windrad schaut,, der soll auch den Nutzen haben!“
Die SPD Bensheim hatte zu der Veranstaltung am 6.2.2023 auch das Vorstandsmitglied Micha Jost eingeladen. Dabei stellte der Starkenburger die langjährige Arbeit der ES vor und konnte anhand der stattlichen Projektliste anschaulich darstellen, was Bürger vor Ort in Sachen Energiewende zu leisten im Stande sind.
Exemplarisch wurde das PV-Projekt in der Bensheimer Geschwister-Scholl-Schule vorgestellt. Das Besondere an „SolarSTARK 24“ war, dass dieses PV-Vorhaben über mehrere Monate Eingang in den Projektunterricht gefunden hat. Die Schüler befassten sich in verschiedenen Kleingruppen ausführlich mit Planung, Technik und Finanzierung des Vorhabens, das über eine Anschlussleistung von ca. 99 kWp verfügt. Am Ende wurde das Projekt letztlich zu 100% mit Bürgergeld finanziert. SolarSTARK 24 war somit mehr als „nur“ eine technische PV-Anlage. Hier wurde Klimaschutz in Theorie und Praxis mit einem pädagogischen Konzept lebendig verbunden. Damit verwandelt sich Schule zu einem spannenden Lernort, der sich mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzt – so wie man es sich eigentlich wünscht.
ES-Vorstandsmitglied Jost gab aber auch zu bedenken, dass die Fokussierung auf PV bei der lokalen Energiewende zu kurz greife. Nur in Verbindung mit reichlich Windkraft, können man in der Region die benötigten Mengen an Erneuerbare Energien erzeugen.
Interessant war in diesem Zusammenhang die Aussage der Stadt Bensheim, dass die selbstgesteckten Klimaschutzziele im aktuellen Tempo und mit den derzeitigen Werkzeugen nicht erreicht werden können.
Hier wurde auch noch einmal an den Windpark auf dem Heiligenberg/Kesselberg erinnert, der 2011 auch unter Beteiligung der ES projektiert wurde, aber mangels politischem Willen nie realisiert werden konnte. Derzeit beginnen sich anscheinend Einige wieder mit dem Gedanken an ein Windparkprojekt anzufreunden. Die Energiehunger Bensheims spricht zumindest dafür.
Viele Menschen haben, auch bedingt durch die stark gestiegenen Energiepreise, angefangen über ihren Energieverbrauch nachzudenken. Eine einfache Möglichkeit, selbst Strom für den Eigenbedarf zu erzeugen, besteht in der unkomplizierten Installation von Steckersolar-Geräten am Balkongeländer, auf einem Flachdach, im Garten oder auf dem Hausdach. In jedem Haushalt ist der Anschluss von Modulen mit einer Gesamtleistung von 600 Watt zugelassen. Auch Mieter können davon profitieren.
Die Energiegenossenschaft Starkenburg eG hat im späten Frühjahr 2022 zusammen mit Experten interessierte Bürger in Seeheim-Jugenheim und Alsbach-Hähnlein kostenlos beraten und eine Sammelbestellung von PV-Modulen organisiert. Die Nachfrage war so groß, dass die Interessentenliste schon nach wenigen Tagen geschlossen werden musste. Am Ende waren 80 Personen auf der Bestellliste, die dann auch im Rahmen von Hausbesuchen über die Anschluss und Montageoptionen informiert wurden.
Wegen Lieferengpässen wurden die Module nebst Zubehör erst im Januar 2023 ausgeliefert, dafür sparten die Bestseller/innen aber auch die 19% Umsatzsteuer. Die Aktion der Energiegenossenschaft Starkenburg geschah in enger Kooperation mit der REGEV Roßdorf, die ca. 35 lokale Initiativen in Südhessen koordiniert. Im Jahr 2022 wurden über 7.200 Steckersolargeräte bestellt. Bei optimaler Ausrichtung kann ein Modul im Jahr ca. 350 kWh klimaneutralen Sonnenstrom erzeugen.
Die Gemeinde Seeheim-Jugenheim hat auf Initiative von Bürgermeister Alexander Kreissl dankenswerterweise für die Zwischenlagerung den Betriebshof zur Verfügung gestellt. Am 13. und 14. Januar wurden die 172 Module an die glücklichen „Neu-Solarier“ übergeben.
Unter dem Dach der neuen „SolarSTARK-Entega GmbH“ werden künftig Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen in Südhessen umgesetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Ansatz, die Bürger vor Ort an der Finanzierung und damit an den Erträgen der Projekte bestmöglich zu beteiligen. Erste Vorhaben befinden sich bereits in der Genehmigungsphase. Die geplanten PV-Anlagen in Modautal, Otzberg und Reinheim werden jährlich insgesamt mehr als 20 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom erzeugen und können damit bilanziell rund 20.000 Menschen versorgen.
Laut Guido Böss, Geschäftsführer der ENTEGA Regenerativ GmbH, ergänzen sich die beiden Projektpartner in idealer Weise: „Das neue Bündnis verbindet die Expertise der ENTEGA bei der Projektentwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien, mit der langjährigen Erfahrung der Starkenburger Energiegenossen in Sachen lokaler Bürgerbeteiligung“.
So hat die ENTEGA mit ihrem Planungsteam bereits im März dieses Jahres eine große Freiflächenanlage mit rund 11,3 MWp Leistung in der Moselgemeinde Leiwen in Betrieb genommen und betreibt darüber hinaus drei Solarparks mit einer Leistung von insgesamt knapp 32 MWp. Die Starkenburger Energiegenossen konnten bereits 45 Klimaschutzvorhaben – darunter auch mehrere Millionenprojekte – mit passgenauer lokaler Bürgerbeteiligung vollenden.
Micha Jost, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg, sieht daher auch großes Potential im neuen Zusammenschluss: “Unser Beteiligungsmodell kommt bei den BürgerInnen sehr gut an. Das Interesse vor Ort ist jetzt schon enorm. Seit den ersten Informationsveranstaltungen in den drei Standortkommunen können wir uns vor Anfragen kaum noch retten“.
Die Energiegenossenschaft Starkenburg und ENTEGA kooperieren bereits seit vielen Jahren. Begonnen hatte die Zusammenarbeit schon 2011 bei der Umsetzung der Bürgerbeteiligung am Windpark Binselberg in Groß-Umstadt. Aufgrund der guten Erfahrungen entstand die Idee, die Geschäftsbeziehungen in größerem Maßstab zu vertiefen.
Das neue Unternehmen ist ein Bündnis auf Augenhöhe mit gleichberechtigten Partnern. Die Starkenburger halten 51% an der neuen Gesellschaft. Stammsitz der SolarSTARK-Entega GmbH ist übrigen in Heppenheim, dem Heimatort der ES. Daher sollen die Aktivitäten nun auch im Kreis Bergstraße intensiviert werden. In einigen Kommunen gibt es bereits vielversprechende Projektansätze.
Auch der Aero-Club Odenwald in Michelstadt unterstützt auf dem Flugplatz „Waldhorn“ die Mobilitätswende. Auf dem Parkplatz vor der Gaststätte „Roter Baron“ wurde dieser Tage offiziell eine Ladestation für Elektro-Fahrzeuge mit zwei Ladeeinheiten in Betrieb genommen. „Getankt“ wird dabei „grüner“ Strom, der von SolarSTARK 35 (73 kWp) auf dem Dach des nahe gelegenen Hangars produziert wird.
Über das neue Angebot für E-Mobile freuen sich Vereins-Vorsitzender Tobias Fleischmann zusammen mit Georg Schumacher von der ausführenden Energiegenossenschaft Starkenburg eG.
Beide weisen darauf hin, dass die öffentliche Ladesäule jedermann zur Verfügung steht und somit auch von Besuchern des Friedwaldes und von den Nutzern der nahe gelegenen Wanderparkplätze gerne genutzt werden können. Eine solche zukunftsweisende Einrichtung erwartet man „in der freien Natur“ eher selten, passt aber ideal zu den Nutzeransprüchen. In der Regel ist die Verweildauer eines geparkten Fahrzeugs länger und reicht damit sogar für einen kompletten Ladevorgang. Nach einer ausgedehnten Wanderung ist selbst ein „restentleerter“ Akku wieder voll.
Finanziell unterstützt wurde das Projekt von einem ortsansässigen Geldinstitut sowie von drei Privatunternehmen aus der Region. Die Ladesäule verfügt über 2 Anschlüsse mit jeweils 11kW Leistung (Stecker Typ 2) und kann mit jeder gängigen Ladekarte oder dem Mobiltelefon freigeschaltet werden. Die Ladesäule ist rund um die Uhr in Betrieb.
Die Ladestation ergänzt das Netz aus insgesamt 7 Ladepunkten, die von der ES mittlerweile errichtet wurden.
Großer Andrang herrschte auf dem Gelände der Heppenheimer ESM GmbH, als der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zusammen mit dem Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir am Montagnachmittag (8.11.2022) einen Kurzbesuch abstattetet.
Die Firma ESM (Energie- und Schwingungstechnik Mitsch) wurde 1996 von unserem ES-Gründungsmitglied Franz Mitsch aus der Taufe gehoben. Das mittelständische Familienunternehmen zählt mittlerweile 130 Mitarbeiter, die im Drei-Schicht-Betrieb auf 15.000 Quadratmetern Lager- und Produktionsfläche Getriebelager, Generatorlager, Entkopplungselemente für Schaltschränke, Kupplungen und Schwingungstilger zur Reduzierung von Schall oder Turmschwingungen herstellen. Alle Produkte dienen dazu, Windenergieanlagen leiser, langlebiger, günstiger zu machen – und auch dabei, neue Technologiekonzepte zu entwickeln und auszutesten.
Die Firma zählt zu den sogenannten „Hidden Champions“ und gehört bei der Schwingungstechnik zum weltweiten Marktführer in der Windbranche. Schon 185.000 Windenergieanlagen arbeiten mit Bauteilen des Heppenheimer Unternehmens.
Franz Mitsch mahnte bei dem Termin mehr Unterstützung durch die Politik an. Auch auf lokaler Ebene. Leider wird die Windkraft weder von der Standortkommune Heppenheim, noch vom Landkreis Bergstraße vorangetrieben. Als solider Gewerbesteuerzahler und wichtiger Arbeitgeber ist die ESM GmbH jedoch wohlgelitten und zu öffentlichkeitswirksamen Terminen wie diesem, zeigt sich die Lokalpolitik auch gerne.
„Wir brauchen eigene Anlagen“, so Franz Mitsch, um Erfahrungen mit neuen Produkten standortnah erproben zu können, „also gebt uns eine Chance“. Bleibt zu hoffen, dass die anwesende Lokalpolitik (Landrat Engelhardt und Bürgermeister Burelbach) den Appell auch vernommen haben.
In diesem Jahr konnte die Generalversammlung der Starkenburger Energiegenossen wieder im luftigen Festzelt des TSV Elmshausen stattfinden. Die komplette Rückwand war entfernt worden und so bot der laue Spätsommerabend perfekte „coronakonforme“ Rahmenbedingungen.
Vom Vorstand gab es überaus Erfreuliches zu berichten. Die Investitionen von über 20 Mio. € in Erneuerbare Energien (35 Bürgersolaranlagen, eine Biogasanlage, drei Bürgerwindräder und vier Windparkbeteiligungen) sorgten für eine überaus solide Ertragslage. Mehr als 22 Mio. Kilowattstunden Grüner Strom wurden 2021 erzeugt. Der Umsatz belief sich im vergangenen Jahr auf über 2,7 Mio. Euro. Trotz Corona konnte man erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Dank der guten Ertragslage wurde eine Dividende von 4 % beschlossen.
Die ausgezahlten Zinsen an die Mitglieder beliefen sich 2021 auf insgesamt über 340.000 €. Für die investierten Beträge in Form von nachrangigen Darlehen wurde im Jahr je nach Projekt zwischen 2% und 5 % Zinsen bezahlt. Dazu kommt nun noch die beschlossene Dividende obendrauf.
Bei der Neuwahl des kompletten Aufsichtsrates war Kontinuität angesagt. Das Gremium wurde komplett für weitere 3 Jahre im Amt bestätigt. Die einstimmige Wiederwahl spiegelt die Zufriedenheit der Mitglieder in die bisherige Gremienarbeit.
Wie üblich, gab der Vorstand auch noch einen Ausblick auf die weitere Projektentwicklung. So wird sich der Fokus künftig verstärkt auf die Umsetzung von PV-Freiflächenanlagen richten. Drei solcher Projekte befinden sich bereits in der Umsetzung.
Bereits das 6. Jahr in Folge prämiert die Energiegenossenschaft Starkenburg Initiativen aus dem sozialen oder ökologischen Bereich. Es sind ehrenamtliche, bürgerschaftliche Aktivitäten, die unsere Region „STARK“ machen – d.h. in besonderer Weise dem Gemeinwohl dienen. Das Spektrum ist bunt und schillernd.
Die Vorschläge kommen stets aus den Reihen der ES Mitglieder. Die drei Finalisten stellen sich heute bei der diesjährigen Generalversammlung in Elmshausen persönlich vor.
• Active Learning e.V. – Lernen und Sport
• Pfadfinderinnen Lorsch
• Streuobstwiesenretter e.V. – Initiative zur Erhaltung der Streuobstwiesen
Per Mitgliederentscheid werden die Geldpreise in Höhe von 1.500 €, 1.000 € und 500 € vergeben.
Der Fernsehbeitrag am 4. August 2022 hatte drei verschiedene Projekte der ES zu Thema. Zunächst wird das 5 ha große Vorhaben einer Freiflächen PV-Anlage in Reinheim vorgestellt. Hier realisiert die ES gemeinsam der ENTEGA einen Bürgersolarpark, der in großer Einmütigkeit von Politik und Bürgerschaft auf den Weg gebracht wurde. Es konnte exemplarisch gezeigt werden, wie sich die Stärken eines kommunalen Energieversorgers (ENTEGA) und einer Bürgerenergiegenossenschaft verbinden lassen, um eine maximale Akzeptanz vor Ort zu erreichen. Der Schlüssel liegt darin, die Menschen im Projektumfeld bestmöglich am finanziellen Nutzen teilhaben zu lassen. Der Stromertrag von rund 7 Mio. Kilowattstunden deckt bilanziell den Jahresverbrauch von rund 7.000 Menschen.
Zusätzlich wurde eine Steckermodulaktion der Energiegenossen in Seeheim-Jugenheim vorgestellt, die eine PV-Nutzung auch für Mieter ermöglicht z.B. durch eine Montage an Balkonen. Diese Module können vergleichsweise leicht direkt an eine Steckdose angeschlossen werden. Die Steckermodule ermöglichen auch Menschen ohne eigene Dachflächen die Sonne nutzbringend „anzuzapfen“.
Am Beispiel einer Kindertagesstätte in Lorsch wurde gezeigt, wie eine Bürgersolaranlage dazu dienen kann, den Eigenstrombedarf einer kommunalen Liegenschaft zu decken. Eine große Wärmepumpe verwandelt dort Sonnenstrom unmittelbar in Heizenergie. Die PV-Anlage wurde durch eine entsprechende PV-Ausrichtung der Module auch in West-Ost-Richtung auf die Eigenstromnutzung hin optimiert.
Einen ausführlichen Beitrag widmet der Hessische Rundfunk drei PV-Freilandprojekten, die aktuell von der ES in Kooperation mit der ENTEGA realisiert werden. Die drei Standorte Modautal, Reinheim und Otzberg im Landkreis Darmstadt-Dieburg werden ausführlich vorgestellt. Dabei kommen auch die jeweiligen Standortbürgermeister zu Wort und erläutern die lokalen Zusammenhänge und Hintergründe.
Alle drei Vorhaben werden mit einer umfassenden lokalen Bürgerbeteiligung umgesetzt. Wie bei allen bisherigen Vorhaben der ES sollen dabei die Menschen in unmittelbarer Projektnähe bestmöglich von den Vorteilen der Erneuerbaren Energien profitieren – auch finanziell.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfordert künftig erheblich mehr Dynamik, als in den vergangenen Jahren. In diesem Zusammenhang wird neben der Anzahl auch die Dimension von PV-Anlagen zulegen müssen. In den Fokus kommen somit zunehmend Freiflächenanlagen, die allerdings deutlich höhere planerische und genehmigungsrechtliche Herausforderungen stellen, als das Energiegenossenschaften von den klassischen PV-Dachanlagen her kennen.
Ein neues Kooperationsprojekt zwischen der ENTEGA AG Darmstadt und der Energiegenossenschaft Starkenburg eG widmet sich nun diesem Bereich. In der Gemeinde Otzberg beginnt nun das Bauleitplanverfahren für einen Bürgersolarpark. 6,8 Megawatt wird die Anschlussleistung umfassen, auf einer Fläche von rund 5 ha. In diesem Zusammenhang ist natürlich wieder eine umfangreiche Bürgerbeteiligung vorgesehen, bei dem vor allem die Menschen in der Standortkommune zum Zuge kommen werden. Ein Volumen von rund 1,75 Mio. € soll den Bürgern im Projektumfeld als langfristige “Grüne Geldanlage” angeboten werden.
Die neu angelegte extensive Grünlandfläche kann zusätzlich für eine Schafbeweidung genutzt werden und Imkern als Standort für Bienenstöcke zur Verfügung stehen.
Am 15. Mai 2022, fand in Lorsch, im Rahmen des Frühlingsmarktes, der erste Klimatag statt. Das Motto lautete: „Klimaschutz zum Anfassen und Ausprobieren“. Auch die Energiegenossenschaft Starkenburg war bei strahlendem Sonnenschein mit einem Infostand vor dem Rathaus vertreten.
Aus den Gesprächen mit den BesucherInnen wurde deutlich, dass besonders das Thema „Balkon-PV-Module“ derzeit auf besonderes Interesse stößt. Hier gibt es große Bereitschaft selbst einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die ES organisiert aktuell gerade eine Sammelbestellung von Modulen in Seeheim-Jugenheim und Alsbach-Hähnlein. Hier war bereits nach kurzer Zeit das verfügbare Kontingent vergriffen.
Um 14:00 Uhr bot die ES zusätzlich eine gemeinsame Radtour an. Hier wurden zwei Beispiele für konkrete Klimaschutzprojekte in Lorsch vorgestellt. Ziel war die Lorscher Biogasanlage – mit Zwischenstopp an der Bürgersolaranlage in der KITA Dieterswiese (SolarSTARK 26). Vorstand Micha Jost erläuterte den interessierten TeilnehmerInnen die wesentlichen Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Standorten. Die PV-Anlage (200 kWp) auf der KITA war im Jahr 2020 fertiggestellt worden. Die Biogasanlage betreiben die Starkeburger gemeinsam mit Lorscher Landwirten schon seit 2014.
Die aktuellen Ereignisse in und um die Ukraine lassen niemanden kalt. Mittlerweile hat sich eine beeindruckende Welle der Hilfsbereitschaft geformt. Auf vielen Ebenen organisiert sich Unterstützung für die leidenden Menschen in der Ukraine. Auch die ES hat hier einen Beitrag dazu geleistet. Kurzfristig wurden heute 3.000,- als Spende bereitgestellt.
Aus zahlreichen Vorschlägen unserer Mitglieder wurden drei Organisationen ausgewählt, die sich derzeit in der Ukraine-Hilfe engagieren:
Jede dieser Organisationen hat heute 1.000,- Euro als Geldspende erhalten.
Da die Mittel dieser Aktion aus der Verkauf von Erneuerbaren Energien von Anlagen der ES stammen, wird in diesem Zusammenhang auch noch einmal deutlich, wie wichtig die Abkehr von den fossilen Energieträgern ist. Die aktuellen Geschehnisse in und um den Krieg in der Ukraine machen die Problematik überdeutlich.
Die Erneuerbaren Energien sind der Schlüssel – auch im Bereich einer friedenswahrenden Sicherheitspolitik!
Hierzulande ist der Rotmilan berühmt geworden als angebliches Opfer der Windkraft. Er wurde zum Hauptdarsteller vieler Gerichtsverfahren gegen Windräder, weil deren Rotorblätter den Rotmilan erschlagen könnten. So argumentieren bis heute viele Kläger und Naturschutzverbände, häufig mit Erfolg. Nicht zuletzt wegen des Rotmilans ist der Ausbau der Windkraft in Deutschland deutlich eingebrochen.
In einem aktuellen Beitrag berichtet das ZDF am 22.02.2022 von den Zwischenergebnissen einer großangelegten EU-Untersuchung mit GPS-bestückten Rotmilanen. Die Todesursachen von 700 getöteten Exemplaren wurde dabei untersucht. Vergiftung, Straßen- und Schienenverkehr landen auf den ersten Plätzen. Auch Stromleitungen zählen zum Gefährdungspotential der Greifvögel. Die Windkraft findet sich weit abgeschlagen auf dem 7. Platz der Todesursachen!
Bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse zu einer sachlicheren Diskussion im Zusammenhang mit dem dringend erforderlichen Ausbau der Windenergie beitragen.
Das neue PV-Freiflächenprojekt von ES und ENTEGA in Modautal, dient auch einem Zweck, den man so erst einmal nicht vermutet hätte. Teile des 7 ha messenden Areals liegen im Trinkwasserschutzgebiet und vor Ort gab es in den vergangenen Jahren Probleme mit der Wasserqualität. Ein Förderbrunnen wurde aufgrund erhöhter Nitratgehalte sogar stillgelegt.
Es wird vermutet, dass in dem hängigen Gelände Bodenabschwemmungen von den Äckern zu Stickstoffeinträgen ins Grundwasser geführt haben. Die betreffenden Flächen werden mit der Errichtung der Solaranlage künftig als extensives Grünland genutzt. Durch eine ganzjährige Begrünung lässt sich die Erosion auf jeden Fall deutlich reduzieren, möglicherweise auch ganz vermeiden. Im Laufe der Jahre hofft man so auf ein schrittweise Verbesserung der Wassergüte mit dem Ziel, den Brunnen dann erneut für die Wasserversorgung in Modautal nutzen zu können. Auf diese Weise dient im konkreten Falle der Ausbau der Erneuerbare Energien auch dem Grundwasserschutz.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfordert künftig erheblich mehr Dynamik, als in den vergangenen Jahren. In diesem Zusammenhang wird neben Anzahl auch die Dimension von PV-Anlagen zulegen müssen. In den Fokus kommen somit zunehmend Freiflächenanlagen, die allerdings deutlich höhere planerische und genehmigungsrechtliche Herausforderungen stellen, als das Energiegenossenschaften von den klassischen PV-Dachanlagen her kennen.
Ein Kooperationsprojekt zwischen der ENTEGA AG Darmstadt und der Energiegenossenschaft Starkenburg eG widmet sich nun diesem Bereich. In der Gemeinde Modautal beginnt nun das Bauleitplanverfahren für einen ersten Solarpark. 7 Megawatt wird die Anschlussleistung umfassen, auf einer Fläche von rund 7 ha. In diesem Zusammenhang ist natürlich wieder eine umfangreiche Bürgerbeteiligung vorgesehen, bei dem vor allem die Menschen in der Standortkommune zum Zuge kommen werden. Ein Volumen von rund 2 Mio. € soll den Bürgern im Projektumfeld als langfristige „Grüne Geldanlage“ angeboten werden.
Die neu angelegte extensive Grünlandfläche soll zusätzlich für eine Schafbeweidung genutzt werden und Imkern als Standort für Bienenstöcke zur Verfügung stehen.
10% mehr Power nur durch ein Softwareupdate? Das klingt zu schön um wahr zu sein und dennoch verfügt das Bürgerwindrad der ES in Gundersheim seit Ende 2021 nun über 2,75 statt 2,5 MW-Leistung, ohne dass es sich rein äußerlich verändert hätte. Auch der Rotor dreht sich nicht schneller. Das Geheimnis liegt in der Anpassung des Drehmoments, das nun durch eine modifizierte Steuerung gesteigert wird. Damit erhöht sich die jährliche Stromerzeugung um mehr als 600.000 Kilowattstunden. Rund 300 Tonnen CO2 werden der Umwelt auf dieses Weise zusätzlich erspart.
Vorangegangen waren mehrmonatige Tests und ein umfassendes Zertifizierungsverfahren. Zusätzlich musste das ganze natürlich auch noch von der Genehmigungsbehörde abgesegnet werden.
Das Bürgerwindrad WindSTARK 4 ist seit 2014 in Betrieb und hat seither rund 48 Mio. kWh umweltfreundlichen Strom erzeugt. Das Projektvolumen betrug rund 5,25 Mio. €. 239 Bürger aus der Region hatten sich damals finanziell beteiligt.
35 Bürgersolaranlagen hat die ES mittlerweile in Betrieb. Zur benutzerfreundlichen Online-Darstellung der Erträge wurde für unsere Homepage eine Eigenentwicklung realisiert, da die Lösungen von der Stange wie powerdoc oder solarlog unseren Anforderungen nicht genügten. Ein ES Mitglied – im Hauptberuf Softwareingenieur – hat das Programm “SolarSTARK-View“ entwickelt und über die Jahre immer weiter verfeinert. Das neuste Feature ist die Visualisierung des Eigenverbrauchs. Damit lassen sich ganz neue Erkenntnisse gewinnen, mit dem Ziel den günstigen Strom vom Dach bestmöglich zu nutzen. Vor dem Hintergrund der dramatischen Strompreisentwicklung ist dies natürlich von besonderer Bedeutung.
Besonders gut lässt sich das Ganze bei SolarSTARK 27 (200 kWp) beobachten. Der Rimbacher Betrieb für Medizintechnik verfügt über eine Grundlast von rund 20 kW. Die Tagesganglinien zeigen präzise, in welchen Zeiträumen die Firma ganz ohne Netzstrom auskommt. Mit diesen Daten lassen sich dann auch betriebliche Abläufe dahingehend optimieren, dass der Eigenstromanteil maximiert wird.
Am 11. November wurde das Klimaschutzkonzept im Ausschuss für Regionalpolitik, Infrastruktur und Nachhaltigkeit des Kreises Bergstraße vorgestellt. Mehr als 200 Seiten umfasst dieses Dokument, das vom neuen Klimaschutzmanager Reiner Pfuhl in akribischer Fleißarbeit zusammengestellt wurde. Das engagierte und ernsthafte Bemühen eine Art Fahrplan zur Klimaneutralität in allen Lebensbereichen zu erstellen, ist dem ist dem Autorenteam keineswegs abzusprechen. Auch die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) war an der Erarbeitung des Dokumentes beteiligt und hat sich -soweit möglich- mit Anregungen eingebracht.
„Was jetzt auf dem Tisch liegt ist nichts weniger als der Auftakt für eine wahre Mammutaufgabe, die nun schnelle und weitreichende Klimaschutzmaßnahmen im privaten und gewerblichen Bereich erfordern“, sagt Micha Jost Vorstandsmitglied der ES. Denn, noch ist Konzept nur eine papiergewordene Absichtserklärung. Die eigentliche Frage lautet jedoch: Wie schnell kommt man auf dem hier vorgezeichneten Weg voran?
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Landkreis als „Treiber beim Klimaschutz“ sind nicht gerade vielversprechend. So brütet die Verwaltung schon mehr als 2 Jahre über der Frage, wie tausende nutzbare Quadratmeter Dachflächen an den 76 Schulen für die Photovoltaik genutzt werden können. Noch ohne, dass dies zu nennenswerten PV-Projekten geführt hätte.
Positiv am Klimaschutzkonzept hervorzuheben ist, dass darin viele zielführende Aspekte enthalten sind. Eine ehrliche Analyse der Ausgangslage bildet das Fundament für ein gehaltvolles Konzept. Die Zahlen dokumentieren gleichzeitig hochoffiziell, wie wenig sich bisher an der Bergstraße in Sachen Klimaschutz in den verschiedenen Handlungsfeldern getan hat und wie weit daher der Weg zur Klimaneutralität noch ist. Einige Beispiele zur Veranschaulichung der Dimension der bevorstehenden Herausforderungen:
Laut Konzept gibt es aktuell rund 5.700 PV Anlagen im Kreis, deren Anschlussleistung nun aber jedes (!) Jahr neu zugebaut werden müsste und das fortwährend 10-15 Jahre in Folge. Nur so würde der Landkreis die benötigten klimaneutralen Energiemengen erzeugen. An der Realisierbarkeit dieser Pläne sind durchaus Zweifel angebracht. Aus Sicht der ES ist daher das Ausblenden der Windenergie, als notwendiges zweites Standbein, ein eklatanter Schwachpunkt des Konzeptes. Nur ein Ausbau der Windkraft wird die Klimaneutralität im Landkreis erst möglich machen, zumal die Windenergie gemäß des vorliegenden Dokumentes mit Abstand der größte Erzeuger der Erneuerbaren Energien im Landkreis darstellt. Die bestehenden 15 Windräder erzeugen jetzt schon deutlich mehr Strom als alle 5.700 PV-Anlagen im Landkreis zusammen. Die ES war übrigens Pionier der Windkraftnutzung im Landkreis und hat gemeinsam mit den Stadtwerken Viernheim 2017 am „Greiner Eck“ einen Windpark realisiert (WindSTARK 6).
„Im bisherigen Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren kann es und darf es künftig nicht weitergehen. Der Klimaschutzmanager muss deutlich mehr fachliche Unterstützung und Kompetenzen in der Kreisverwaltung bekommen und die Umsetzung der ambitionierten Ziele in den einzelnen Handlungsfeldern professionell strukturiert werden“, lautet daher die Forderung der ES. Die Zielerreichung muss fortwährend kontrolliert und die Maßnahmen auf ihre Wirkung überprüft werden. Vor allem sind Kommunen, die Bürgergesellschaft, das Gewerbe und Verbände in diese Aktivitäten angemessen einzubinden.
„Klimaschutz ist Mannschaftssport und der Kreis muss hier eine engagierte Trainerrolle übernehmen. Wenn dem Konzept nicht schnell und zügig wirkungsvolle Taten folgen, wird hier Klimaschutz lediglich simuliert und auf reine Symbolpolitik reduziert“, so ES-Vorstand Micha Jost abschließend.
Dank 3G + AHA + medizinischer Maske konnte im luftigen Festzelt des TSV Elmshausen die diesjährige Generalversammlung der Starkenburger Energiegenossen coronakonform stattfinden. Die komplette Rückwand war entfernt worden und so bot der laue Spätsommerabend perfekte Rahmenbedingungen für diese „Freiluftveranstaltung“. Nachdem im vergangenen Jahr die Generalversammlung nur digital stattfinden konnte, war nun wieder einmal Gelegenheit für ein echtes Familientreffen der Energiegenossenschaft.
Vom Vorstand gab es überaus Erfreuliches zu berichten. Die Investitionen von über 20 Mio. € in Erneuerbare Energien (35 Bürgersolaranlagen, eine Biogasanlage, drei Bürgerwindräder und vier Windparkbeteiligungen) sorgen für eine überaus solide Ertragslage. Mehr als 25 Mio. Kilowattstunden Grüner Strom wurden 2020 erzeugt. Der Umsatz belief sich im vergangenen Jahr auf über 2,5 Mio. Euro. Trotz Corona konnte man auf das erfolgreichste Geschäftsjahr seit Gründung der Genossenschaft zurückblicken. Dank der hohen Erlöse wurde eine Dividende von 3 % beschlossen.
Die ausgezahlten Zinsen an die Mitglieder beliefen sich 2020 auf insgesamt über 300.000 €. Für die investierten Beträge in Form von nachrangigen Darlehen wurde im Jahr je nach Projekt zwischen 2 und 5 % Zinsen bezahlt. Dazu kommt nun noch die beschlossene Dividende von 3% obendrauf.
Alle Formalien wurden in großer Einmütigkeit entschieden. So erfolgte die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Beschlossen wurde noch eine Satzungsergänzung, wonach die ES nun künftig auch im Bereich nachhaltiges Bauen tätig werden kann. Zuvor gabe es noch ein lebhafte Diskussion über das Für und Wider einer Ausweitung des Geschäftsfeldes.
Der traditionelle Wettbewerb „EchtSTARK 2021“ war einer der Höhepunkte des Abends. Mit dieser Aktion werden seit einigen Jahren besonders unterstützenswerte Initiativen aus dem sozialen oder ökologischen Bereich finanziell gefördert. Es sind ehrenamtliche, bürgerschaftliche Aktivitäten, die unsere Region „STARK“ machen – d.h. in besonderer Weise dem Gemeinwohl dienen.
Aus 16 Vorschlägen der Mitglieder hatten sich am Ende drei Finalisten für die Generalversammlung qualifiziert, die ihre Projekte jeweils vorstellten. Bei der anschließenden Abstimmung konnte sich am Ende die Roßdorfer Energie-Gemeinschaft e.V. vor dem NABU-Ortsgruppe Bürstadt und dem Projekt „Gemeinsam Wirtschaften“ aus Bensheim durchsetzen. Die Platzierung war mit Geldpreisen in Höhe von 1.500 €, 1.000 € und 500 € verbunden.
Es ist nun bereite das zweite PV-Projekt der Energiegenossen, das im Umfeld von Hobbyfliegern realisiert wird. Der Aero-Club Odenwald mit Sitz in Michelstadt setzt nun auch auf Sonnenstrom. Erst Anfang des Jahres haben die Weinheimer Segelflieger eine Anlage von der ES erhalten (SolarSTARK 32). In Michelstadt packten die Vereinsmitglieder bei der praktischen Umsetzung tüchtig mit an. Die Montage der Module wurde unter fachkundiger Anleitung in Eigenregie durchgeführt. Der Transport der Panells an die richtige Stelle auf dem Dach ist weitgehend schweißtreibende Handarbeit. Der eigentliche Stromanschluss und die Netzverknüpfung bleibt Sache eines fachkundigen Elektrikers.
Im Rahmen des Projektes werden gleich noch zwei Stromtankstellen für E-Fahrzeuge auf dem Gelände installiert. Vielleicht können auch einmal Motorsegler den Sonnenstrom nutzen, denn mittlerweile hat der elektrische Antrieb in der Luftsportbranche ebenfalls Einzug gehalten. In der Region fliegen schon erste batterieelektrische Prototypen.
Die Anschlussleistung der PV-Anlage umfasst 73 kWp. Damit verbunden ist eine jährliche Energieerzeugung von 67.000 kWh. Damit können der Umwelt alljährlich 33 Tonnen CO2 erspart werden.
Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf rund 48.000 €. Wie bei jedem bisherigen PV-Projekt der Energiegenossenschaft Starkenburg erfolgt die Finanzierung zu 100% mit Bürgerkapital. Vereinsmitglieder bekommen nun die Gelegenheit direkt in eine grüne Geldanlage zu investieren.
Auf der Neutscher Höhe – seit 10 Jahren Standort der ersten Bürgerwindanlage der ES – ist die Heumahd in vollem Gange. Eine ernste Gefahr für Rehkitze, die sich in den Wiesen verstecken und mitunter jämmerlich in den Mähwerken der Erntemaschinen enden. Rehkitze kennen nämlich keinen Fluchtreflex, sondern setzten voll auf Tarnung, was in diesem Kontext keine wirklich gute Strategie darstellt. Mit Hilfe einer hochmodern Drohne – ausgestattet mit einer Wärmebildkamera – werden die Tiere künftig unmittelbar vor der Heuernte aufgespürt und geschützt.
In diesem Jahr konnten schon erste positive Erfahrungen mit der neuen Technik gesammelt werden. Wird ein liegendes Kitz aus der Luft geortet, lässt der Pilot die Drohne über dem Fundort in der Luft stehen. Das Tier kann nun von den Helfern mit einem Holzkorb geschützt werden, der bei der Mahd dann umfahren wird. Manchmal bietet es sich auch an, das Kitz in einen benachbarten Wald oder Acker mit dichtem Bewuchs abzulegen. Die Kitzretter kommunizieren dabei per Funk mit dem Piloten. Auf dieses Weise konnte schon in diesem Jahr 10 Rehkitzen vor einem drohenden Blutbad bewahrt werden.
Der eigens für Kitzrettung gegründete Tierschutzverein “Neutscher Jägerschaft e.V.“ konnte die Anschaffungskosten von über 6.600 EUR größtenteils durch eine Fördermaßnahme der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, sowie Spenden von der Energiegenossenschaft Starkenburg, der Firma ESM aus Heppenheim, der Odenwaldwind GmbH und des Neutscher Jagdpächters, finanzieren.
Mit dem Umzug des Bürstädter Bauhofs auf das Gelände einer ehemaligen Biogasanlage, nutzt die Kommune die Chance den eigenen Stromverbrauch künftig in hohem Maße mit Sonnenstrom zu decken. In diesem Zusammenhang ist ein Kooperationsprojekt mit der Energiegenossenschaft Starkenburg entstanden. Auf den weitläufigen Hallendächern werden künftig 672 Solarmodule klimaschonenden Strom erzeugen. Was nicht selbst verbraucht wird, wandert ins allgemeine Stromnetz. Durch einen hohen Eigenstromverbrauch spart die Stadt künftig auch noch dauerhaft Geld, denn der Solarstrom vom Dach ist deutlich günstiger als vom Energieversorger. Die Entscheidung für das Projekt war weitsichtig, denn besonders lukrativ wird es, wenn die Kommune ihren Fuhrpark sukzessive auf E-Mobilität umstellt. Die PV-Anlage ist so dimensioniert, dass hier mühelos mehrere Fahrzeuge zeitgleich geladen werden können.
Mit einer Anschlussleistung von 240 Kilowattpeak werden künftig vor Ort jährlich rund 220.000 Kilowattstunden Strom klimafreundlich erzeugt. Über 110 t CO2 bleiben damit der Umwelt Jahr für Jahr erspart. Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf rund 160.000 Euro. Wie bei jedem bisherigen PV-Projekt der Energiegenossenschaft Starkenburg erfolgt die Finanzierung zu 100% mit Bürgerkapital. Die Bürger Bürstadts bekommen nun erneut die Gelegenheit in eine saubere Geldanlage zu investieren. In der Vergangenheit wurden in der Riedkomme hier bereits SolarSTARK 6, 18 und 21 realisiert.
Die Modulmontage soll bereits im Mai 2021 abgeschlossen sein. InteressentInnen können unter info@eneregiestark.de informationen zur Projektbeteiligung anfordern.
Reges Treiben herrscht auf dem Gelände der Weinheimer Segelflugfreunde in der Altau. Dort, wo man ansonsten zu Ausflügen in großer Höhen aufbricht, spielt sich derzeit das meiste wenige Meter über dem Erdboden ab. Auf den Hallendächern kommt der Bau der neue Photovoltaikanlage gut voran. Genau 714 PV-Module werden auf dem Hangar des Vereins montiert. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft Starkenburg, die hier ihre 33. PV-Anlage realisiert hat. Die Vereinsmitglieder packen beim Bau auch selbst tüchtig mit an und sorgen mit vereinten Kräften dafür, dass die Arbeiten deutlich schneller vorankommen als geplant.
Mit einer Anschlussleistung von 240 Kilowattpeak werden künftig auf dem Vereinsgelände jährlich rund 210.000 Kilowattstunden Strom klimafreundlich erzeugt. Über 100 t CO2 bleiben damit der Umwelt Jahr für Jahr erspart. Die PV-Anlage ist für einen hohen Eigenstromverbrauch optimiert. Der erzeugte Sonnenstrom wird somit zunächst im Vereinsgebäude verbraucht. Lediglich der überschüssige Strom fließt ins Netz. Damit reduzieren sich die Energiekosten des Vereins dauerhaft. Im Rahmen des Projektes werden gleich noch zwei Stromtankstellen für E-Fahrzeuge auf dem Gelände installiert. Vielleicht können auch einmal Motorsegler den Sonnenstrom nutzen können. Mittlerweile hat der elektrische Antrieb in der Luftsportbranche ebenfalls Einzug gehalten.
Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf rund 160.000 Euro. Wie bei jedem bisherigen PV-Projekt der Energiegenossenschaft Starkenburg erfolgt die Finanzierung zu 100% mit Bürgerkapital. Vereinsmitglieder und die Bürger Weinheims bekommen nun die Gelegenheit in eine saubere Geldanlage zu investieren.
Schon lange haben die Verantwortlich des Vereins mit dem Bau einer PV-Anlage geliebäugelt. Es war auch daran gedacht ein solches Projekt alleine zu stemmen. Doch zunächst galt es das Hallendach zu sanieren, was den finanziellen Handlungsspielraum danach deutlich einschränkte. Die gelungenen Beispiele mit Vereins-PV-Projekten aus dem benachbarten Bürstadt (SolarSTARK 18 und 21) brachte den Verein auf die Idee, so etwas mit der Energiegenossenschaft Starkenburg umzusetzen.
Auf dem neuen Dach des Vereinsheims entsteht nun in den nächsten Tagen eine weitere Bürgersolaranlage. Mit einer Anschlussleistung von 60 Kilowattpeak werden künftig jährlich 53.000 Kilowattstunden Strom klimafreundlich erzeugt. Knapp 26 t CO2 bleiben damit jährlich der Umwelt erspart. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 40.000 Euro. Vereinsmitglieder und die Bürger Lampertheims bekommen auf diesem Wege die Gelegenheit in eine saubere Geldanlage zu investieren. Wie bei jedem PV-Projekt erfolgt die Finanzierung zu 100% mit Bürgerkapital.
Die PV-Anlage ist für einen hohen Eigenstromverbrauch optimiert. Der erzeugte Sonnenstrom wird somit zunächst im Vereinsgebäude verbraucht. Lediglich der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Damit reduzieren sich die Energiekosten des Vereins dauerhaft.
Für die Starkenburger Energiegenossen geht es auch gleich mit dem nächsten Projekt weiter. So ist SolarSTARK 33 bereits in Vorbereitung. Der neue Bauhof der Stadt Bürstadt bekommt in Kürze ebenfalls ein „Sonnendach“.
Sogar in der Corona-Krise bleibt die Energiegenossenschaft Starkenburg auf Wachstumskurs. Aus Sicht der beiden Vorstandsmitglieder Georg Schumacher und Micha Jost ist die Bilanz überaus erfreulich. „Mit über 25 Millionen Kilowattstunden Erneuerbarem Strom aus eigenen Anlagen haben wir um 10% zugelegt und gleichzeitig unsere Mitgliederzahl auf über 1.000 gesteigert.“
Mit ihren Energiemix aus Photovoltaik (PV), Wind und Biogas erzeugen die Starkenburger in der Region rund um ihren Heppenheimer Stammsitz jährlich genug, um rechnerisch 25.000 Menschen mit klimaneutralem Öko-Strom versorgen zu können. Zusätzlich wurden aus nachwachsenden Rohstoffen 2,55 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt. Damit lassen sich rund 255.000 Liter Heizöl ersetzen.
Der positive Beitrag zum Klimaschutz wird für das Jahr 2020 mit C02 –Einsparungen in Höhe von rund 13.000 Tonnen beziffert.
Zum aktuellen Portfolio der Starkenburger gehören neben 31 Bürgersolaranlagen, eine Biogasanlage, drei Bürgerwindräder und vier Windparkbeteiligungen. Zusätzlich betreibt die Energiegenossenschaft noch 5 Stromtankstellen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt im Kreis Bergstraße, wo 34 Projekte umgesetzt wurden, davon allein vier in der Kreisstadt Heppenheim. Die meisten Vorhaben wurden zu 100% mit Bürgergeld finanziert.
Getragen wird die Genossenschaft von derzeit 1.039 Mitgliedern, die seit der Gründung im Jahr 2010 mehr als 20 Millionen Euro in den regionalen Ausbau von Erneuerbaren Energien gesteckt haben. „Es gibt immer noch eine lange Warteliste, denn nur mit neuen Projekten können wir auch weitere Interessenten aufnehmen“, sagt Vorstandsmitglied Jost. Dabei legen die Genossen größten Wert darauf, dass bei einer finanziellen Beteiligung zunächst immer die Bürger am Projektort zum Zuge kommen.
Besonders Highlight des vergangenen Jahres war ein gemeinsames Photovoltaikprojekt mit der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim. Initiiert wurde das Vorhaben von engagierten Schülern und Lehrern. Es gelang dort in beispielhafter Weise Klimaschutz in Theorie und Praxis mit einem pädagogischen Konzept lebendig zu verbinden. Die Finanzierung der 99 kWp-Anlage erfolgte komplett durch Bürgerinnen und Bürger im Projektumfeld.
Auch für 2021 planen die Starkenburger weiteren Anlagezuwachs. „Es sind bereits mehrere neue PV-Projekte in der Umsetzung. Aktuell arbeiten wir vor allem mit Sportvereinen intensiv zusammen, die oft über große Hallendächer verfügen und gleichzeitig ihre Stromrechnung mit selbstgenutztem Sonnenstrom senken wollen“, erläutert Vorstandsmitglied Georg Schumacher die weiteren Ausbaupläne der Bürgerenergiegenossenschaft.
Die Führungsriege der Starkenburger hofft auch auf mehr Dynamik des Kreises Bergstraße in Sachen Energiewende. Vor allem bei den Schulen gebe es immer noch zu viel ungenutztes PV-Potential. Hier drängt man auf mehr Tempo bei der praktischen Umsetzung von Projekten. „Mit Ankündigungen und Absichtserklärungen allein werden wir die Klimakrise nicht aufhalten. Am Schluss hilft nur das, was realisiert wurde und die Zeit läuft uns davon“, gibt Vorstandsmitglied Jost zu bedenken.
Entwicklung der Stromproduktion mit eigenen Anlagen:
Am 15. Dezember 2020 feiert die Energiegenossenschaft Starkenburg ihren 10ten Geburtstag. Was zunächst mit 13 Gründungsmitgliedern in Heppenheim begann, hat sich im Laufe der Zeit zu stattlicher Größe entwickelt. Über 1.000 Energiegenossinnen und -genossen engagieren sich mittlerweile für das Ziel einer „Energiewende von unten“.
Am Anfang stand die Frage, was können Bürger vor Ort tun, um die Erneuerbaren Energien in der Region voranzubringen. Die knappe Antwort nach 10 Jahren lautet: Eine ganze Menge. Mittlerweile wurden gemeinschaftlich über 20 Millionen Euro in erneuerbare Energien investiert. 23 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom kommen alljährlich aus eigenen Genossenschaftsanlagen – aus Sonne, Wind und Biomasse. Rund 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr werden der Umwelt damit erspart.
Zentrales Anliegen der Starkenburger ist es, dass dabei die Menschen vor Ort umfassend von den Projekten profitieren. Daher werden die Investitionen in die Erneuerbaren Energien überwiegend mit Bürgergeld finanziert. Der Gewinn daraus fließt dann in Form von Zinsen und Dividenden zurück an die Mitglieder.
Besondere Highlights der vergangenen 10 Jahre waren die Realisierung des ersten Windparks im Kreis Bergstraße („Greiner Eck“), die Übernahme einer Biogasanlage in Lorsch gemeinsam mit der lokalen Landwirtschaft und mittlerweile 31 Bürgersolaranlagen. Sogar ein PV-Projekt in Mali haben die Starkenburger umgesetzt.
Grundlage für die dynamische Entwicklung ist das große Fachwissen innerhalb der Genossenschaft. So gehörten Experten der Erneuerbaren Energien bereits zum Gründerteam. Vor allem im Bereich der Solarenergie wurden viele Projekte umgesetzt. Verantwortlich dafür ist Vorstandsmitglied Georg Schumacher, der als gelernt Umwelttechnikingenieur in seinem Berufsleben schon rund 900 PV-Anlagen gebaut hat. Nun treibt er für die Starkenburger den Ausbau von Sonnenstrom mit Nachdruck voran.
„Wir hätten nie gedacht, dass aus dieser kleinen Genossenschaftsidee einmal so etwas Großes werden könnte“, sagt Micha Jost, Gründungsmitglied und einer der drei Vorstände. Für die Arbeit bei der Genossenschaft hatte er seinen sicheren Rathausjob an den Nagel gehängt.
In die Zukunft blicken die Energiegenossen mit reichlich Optimismus. Dazu Vorstandsmitglied Jost: „Die Bürger sind in Sachen Klimaschutz deutlich weiter als die Politik. So ist die Bereitschaft der Menschen, eigenes Geld in Saubere Energien vor Ort zu investieren ungebrochen. Was uns dabei antreibt ist ein zeitlos kluger Satz des Genossenschaftspioniers Friedrich-Willhelm Raiffeisen – Was einer allein nicht schafft, das schaffen Viele“.
Mit der Übernahme der Biogasanlage in Lorsch im Jahr 2014 hat die Betreibergemeinschaft aus ES und Landwirten zunächst den Schwerpunkt auf Effizienzsteigerung gelegt. Dank einer konsequenten Prozessoptimierung erzeugt man mit dem gleichen Input an Maissilage rund 28 % mehr Strom und Wärme, als der Vorbesitzer. Derzeit geht man hier auch der Frage möglicher Alternativen zum Maiseinsatz nach. In diesem Jahr wurde in der Lorscher Gemarkung erstmals auf mehreren Hektar ein Versuchsanbau mit Hirse gestartet – einer Pflanze, die ursprünglich in Afrika beheimatet ist.
Hirse zeichnet sich durch eine hohe Trockentoleranz aus. Das macht den Anbau auch in niederschlagsärmeren Regionen attraktiv. Die Pflanze ist somit an die fortschreitende „Heißzeit“ in unseren Breiten angepasst.
Ein besonders positiver Aspekt liegt im Nutzen für die Insektenwelt. So ist die Blüte der Hirse für Bienen ein überaus willkommener Pollenspender. Jetzt wird mit Spannung erwartet, wie sich das neue Material im rauen Biogasalltag bewährt.
Aus 34 Bewerbern hat sich die innovative Agentur mit Sitz in Wald -Michelbach beim diesjährigen Gründerwettbewerb Bergstraße-Odenwald durchgesetzt. Der mit 2.000 € dotierte Preis geht an Theresa Bartmann und Sebastian Theobald. Die beiden haben vor knapp 12 Monaten den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Ein besonders spannendes Projekt entstand im Zuge des Lockdowns. Um das regionale Gewerbe zu stärken, schufen die Preisträger eine Online-Plattform speziell für Unternehmen im Odenwald,
Die STARTS Grafik & Webdesign gestaltet seit 2019 auch die Homepage der ES und sorgt für eine fortwährende Weiterentwicklung des Internetangebotes. Auch ES-Vorstand Micha Jost freut sich über die Prämierung. „Wir gratulieren Theresa und Sebastian ganz herzlich zu ihrerer Auszeichnung. Für uns ist es sehr wichtig ein solch kompetentes und kreatives Team an unserer Seite zu haben. Die beiden leisten ausgezeichnete Arbeit und sind absolut würdige Preisträger. “
Der Start-up-Contest im Rahmen der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald war in diesem Jahr komplett online möglich. Auf eine Siegerehrung wurde aufgrund der Corona-Situation ganz verzichtet. Die Gewinner wurden in einem Film via Facebook vorgestellt. https://youtu.be/oocyFT5nXJQ
Aufgrund der aktuellen Entwicklung können wir in 2021 in den meisten Tarifgebieten den Preis für unseren STARKstrom senken. Unsere Beschaffungskosten für Strom reduzieren sich nach Berücksichtigung der finalen Kostenkomponenten um 0,77 Ct/kWh. Wir geben unsere gesunkenen Kosten direkt an unsere Kundinnen und Kunden weiter – und das mit einer Preisgarantie bis Ende 2021.
Was selbstverständlich gleich bleibt: Bei uns unterstützt jede verbrauchte Kilowattstunde Ökostrom die Energiewende in Bürgerhand. Hier können Sie den Preis für Ihren Wohnort berechnen und in 10 Minuten online wechseln.
Am 6. September waren Aufsichtsratsmitglied Brigitte Pötzl und Vorstand Micha Jost zu Gast bei Radio Darmstadt. Eine Stunde standen sie Moderator Aurel Jahn Rede und Antwort zu den Aktivitäten der Starkenburger in Sachen regionaler Energiewende. Dabei ging es auch um die Frage, wie eine Energiegenossenschaft zu einem Solarprojekt in Mali kommt.
Auf Einladung von Radio Darmstadt waren die Pötzl und Jost ins Studio an den Steubenplatz gekommen. In dem Format „Offenes Haus“ werden an diesem Sendeplatz regionale Themen ausführlich beleuchtet. Adrian Jahn hatte eine Vielzahl Fragen im Gepäck und sogar das Musikprogramm auf Erneubare Energien abgestimmt. Die eingespielten Titel behandelten Wind und Sonne.
Im Laufe der Stunde gab es reichlich Gelegenheit über die Projektarbeit der Starkenburger zu sprechen und wie man es schafft eine Energiegenossenschaft von 13 Gründern auf 1.000 Mitglieder anwachsen zu lassen. Ausführlich zur Sprache kamen Fragen der Akzeptanzsteigerung von Windenergie durch Bürgerbeteiligung.
Der Moderator interessierte sich auch sehr für die Entwicklung der Starkenburger vom reinen „Hobby-Zusammenschluss“ zu einem richtigen Unternehmen. Die Entstehungsgeschichte von AfrikaSTARK 1 einem PV-Projekt in Mali musste natürlich auch erzählt werden.
Mittlerweile hat die PV-Anlage auf dem neu errichteten Kindergarten „Tagweide“ im Süden Zwingenbergs Gestalt angenommen. Die Inbetriebnahme der Module nach EEG ist bereits erfolgt. Anlass für einen Pressetermin zu dem Bürgermeister Dr. Holger Habich vor Ort eingeladen hatte. Projektleiter Georg Schumacher stellte die neue PV- Anlage vor und erläuterte die technischen Einzelheiten.
Mit einer Leistung von 99 kWp werden jährlich rund 90.000 kWh Solarstrom erzeugt. Die damit einhergehende CO2-Minderung beträgt ca. 45 Tonnen/Jahr. Das Finanzierungsvolumen beläuft sich auf rund 72.000,- Euro und wird zu 100% über eine Bürgerbeteiligung gedeckt. Bei dem beginnenden Beteiligungsverfahren sollen nur Bürger Zwingenbergs zum Zuge kommen – ganz zur Freude von Bürgermeister Dr. Habich.
Die Kommune hatte dazu die Verpachtung der Dachfläche für eine PV-Anlage über ein Bieterverfahren ausgeschrieben. In diesem Wettbewerb konnte sich die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) mit ihrem Bürgerbeteiligungskonzept – wie bereits in anderen Städten – durchsetzen. Der Ansatz, die Bürger vor Ort einzubeziehen, hat dabei die städtischen Gremien überzeugt.
Bereits im Jahr 2013 realisierte die ES in Zwingenberg auf diese Weise ein Kindergartenprojekt (SolarSTARK 8). Das PV-Dach hat bisher schon über 380.000 kWh klimaneutralen Strom erzeugt. Dr Habich erinnerte daran, dass die Kommune bei diesem Projekt schon lange und erfolgreich mit der ES zusammengearbeitet.
Auch bei SolarSTARK 30 wird der direkte Verbrauch des PV-Stroms im Gebäude selbst optimiert. Damit lassen sich in Zukunft die Geräte z.B. für das Zubereiten der Speisen sowie für die Wärmepumpen von der PV-Anlage versorgen. Das ist nicht nur klimaschonend sondern auch kostengünstiger als bei einem Bezug aus dem Stromnetz. Projektleiter Schumacher rechnet damit dass rund 30-40 % des Strombedarfs von der Sonne gedeckt werden kann. Auf diesem Wege wird die Kommune über die Stromrechnung dauerhaft Geld sparen.
Anlässlich des sechsten Hessischen Tags der Nachhaltigkeit veranstaltete die Bergsträßer Kreisverwaltung am 10. September die erste kreisweite Nachhaltigkeitskonferenz in der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) in Bensheim. Der Veranstaltungsort war mit Bedacht gewählt, denn die GSS hatte die Gelegenheit im Rahmen der Veranstaltung ein ganz besonders spannendes Projekt zu präsentieren. Gemeinsam mit der Energiegenossenschaft Starkenburg wurde auf dem Schuldach eine Bürgersolaranlage realisiert.
Es gibt derzeit kaum bessere Orte für Klimaschutzmaßnahmen als Schulen. Dort, wo die neue erfolgreiche Bewegung „Fridays for Future“ entstanden ist, sollten gezielt auch konkrete Projekte für Erneuerbare Energien umgesetzt werden. Nicht zuletzt auch als ein Signal dafür, dass die Proteste verstanden wurden. An der GSS in Bensheim hatte ein engagiertes Bündnis aus Schülern, Lehrern und der Schulleitung erreicht, dass ein neues Gemeinschafts-Solarprojekt gemeinsam mit der Energiegenossenschaft Starkenburg umgesetzt werden konnte.
Das Besondere an “SolarSTARK 24” ist, dass dieses PV-Vorhaben über mehrere Monate Eingang in den Projektunterricht gefunden hat. Die Schüler befassten sich in verschiedenen Kleingruppen ausführlich mit Planung, Technik und Finanzierung des Vorhabens, das über eine Anschlussleistung von ca. 99 kWp verfügen wird. Für den erforderlichen Informationsaustausch waren mehrere Besuche bei der Energiegenossenschaft Starkenburg eingeplant. Zusätzlich fand im Februar 2020 eine Informationsveranstaltung in der GSS statt. Das Projekt wird zu 100% mit Bürgergeld finanziert. Schüler, Lehrer und die Bürger aus der Nachbarschaft waren eingeladen mitzumachen. Der Ruf wurde erhört. Das Beteiligungsinteresse überstieg das verfügbare Volumen um das 3-fache!
SolarSTARK 24 ist also mehr als “nur” eine weitere PV-Anlage. Hier wird Klimaschutz in Theorie und Praxis mit einem pädagogischen Konzept lebendig verbunden. Damit verwandelt sich Schule zu einem spannenden Lernort, der sich mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzt – so wie man es sich eigentlich wünscht.
Dieser innovative Ansatz könnte als eine Art “Blaupause” für weitere schulische Nachfolgeprojekte dienen. Denn es gibt zum einen noch reichlich PV-Potential auf den Schuldächern der Region, gleichzeitig sind die Themen “Klimakrise und Erneuerbare Energien” in den Schulen so präsent wie nie zuvor.
In Zwingenberg entsteht derzeit ein neuer Kindergarten in der „Tagweide“, im äußersten Süden der Stadt. Die Kommune hatte dazu die Verpachtung der Dachfläche für eine PV-Anlage über ein Bieterverfahren ausgeschrieben. In diesem Wettbewerb konnte sich die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) mit ihrem Bürgerbeteiligungskonzept – wie bereits in anden Städten – durchsetzen. Der Ansatz, die Bürger vor Ort einzubeziehen, hat dabei die städischen Gemien überzeugt.
Bereits im Jahr 2013 realisierte die ES in Zwingenberg auf diese Weise ein Kindergartenprojekt (SolarSTARK 8). Das PV-Dach hat bisher schon über 380.000 kWh klimaneutralen Strom erzeugt.
Das Richtfest des Neubaus ist für Ende Juli geplant. Im August könnten die ersten Module auf dem Dach montiert werden. Die neue Anlage wird mit einer Leistung von 99 kWp jährlich rund 90.000 kWh sauberen Solarstrom erzeugen. Die damit einhergehende CO2-Minderung beträgt ca. 45 Tonnen/Jahr. Das Finanzierungsvolumen beläuft sich auf rund 72.000,- Euro und wird zu 100% über eine Bürgerbeteiligung gedeckt.
Auch an diesem Standort wird der direkte Verbrauch des PV-Stroms im Gebäude selbst optimiert. Damit lassen sich in Zukunft die Geräte z.B. für das Zubereiten der Speisen von der PV-Anlage versorgen. Das ist nicht nur klimaschonend sondern auch kostengünstiger als bei einem Bezug aus dem Stromnetz.
Auf dem Dach des neuen DRK-Gebäudes in der Dieterswiese entsteht derzeit SolarSTARK 29. Es ist mittlerweile die fünfte Anlage in der Klosterstadt, die mit einem genossenschaftlichen Finanzierungskonzept verwirklich wird. Gemäß der Beteiligungsphilosophie der Starkenburger, kommen dabei zunächst die Bürgerinnen und Bürger der Standortkommune zum Zuge, um von den Erlösen des Sonnenstroms 20 Jahre lang finanziell zu profitieren.
Die Anlage wird jährlich rund 53.000 kWh sauberen Strom erzeugen. Die damit einhergehende CO2-Minderung beträgt ca. 26 Tonnen/Jahr. Das Finanzierungsvolumen beläuft sich auf rund 42.000,- Euro und wird zu 100% über eine Bürgerbeteiligung gedeckt. Mit dieser Methode hat die Energiegenossenschaft bisher alle PV-Anlagen finanziert.
In Zukunft werden die zahlreichen elektrotechnischen Geräte im Gebäude, unter anderem die umweltschonenden Wärmepumpen, direkt von der PV-Anlage versorgt – und das kostengünstiger, als bei einem Bezug aus dem Stromnetz.
Der benachbarte Kindergartenneubau war von der Energiegenossenschaft Starkenburg bereits im Frühjahr mit einer PV-Anlage (SolarSTARK 26 mit 200 kWp) bestückt worden.
Im ersten Quartal 2020 ist der Ökostromanteil auf 51,2 Prozent gestiegen. Den höchsten Zuwachs verzeichnet Energie aus Windkraft. In Deutschland wurden im ersten Quartal 2020 rund 72,3 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das entspricht einem Anteil von 51,2 Prozent im Vergleich zu konventionellen Energieträgern wie Kohle, Kernenergie und Erdgas. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag (28.05.2020) mitteilte, liegt der Ökostromanteil damit erstmals über denen konventioneller Energieträger. Im Vorjahr lag der Anteil noch 15 Prozent niedriger.
Über die eigenen Stromerträge freuen sich auch die Starkenburger Energiegenossen. Besonders gute Zahlen lieferte dabei das Bürgerwindrad bei Neckarsteinach. Am „Greiner Eck“ wurden in den ersten 3 Monaten mit einer Anlage schon über 3 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt und damit das Soll um rund 67% (!) übertroffen.
Vorstandsmitglied Micha Jost stellt fest: „Nach unseren Praxiserfahrungen der vergangenen Jahr können wir bestätigen, dass die Windkraftnutzung im Odenwald in hohem Maße wirtschaftlich ist – ganz abgesehen vom Beitrag für den Klimaschutz.“
Begonnen hatte die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) einmal mit 13 Gründungsmitgliedern. Alljährlich war ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen. Jetzt konnte sogar die Mitgliedsnummer 1.000 vergeben werden. Das Evangelische Dekanat Bergstraße zählt nun auch zum Kreis der „Energiegenossen“. Vor dem Heppenheimer „Haus der Kirche“ wurde dieses besondere Ereignis im Rahmen eines Pressegesprächs gewürdigt.
Im Beisein von Präses Dr. Michael Wörner und Dekan Arno Kreh, nahm Sabine Allmenröder die Fachreferentin für gesellschaftliche Verantwortung die Urkunde entgegen. Ute Schumacher, zuständig für die Mitgliederbetreung der ES, überreichte zusätzlich ein kleines Geschenk, mit dem ein Entwicklungshilfe-Projekt in Ruanda unterstützt wird.
Mit ihrer Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft Starkenburg unterstützt das Evangelische Dekanat Bergstraße die regionale Erzeugung von Erneuerbaren Energien und fördert damit maßgeblich die bürgerschaftlich getragene Energiewende vor Ort. Dies ist ein nachhaltiger Beitrag für konkreten Klimaschutz und trägt der Bewahrung der Schöpfung in besonderer Weise Rechnung.
Am „Haus der Kirche“ wurde bereits im Februar eine neue Doppel-Ladestation der ES in Betrieb genommen, die seither intensiv genutzt wird. Das Dekanat nutzt für das Gebäude und die Stromtankstelle Bürgerstrom und ist daher auch STARKstrom-Kunde.
Ein freudiger Anlass führte die Organisatorinnen der Aktion „Wir sind Bergstraße“, Dr. Bianka Scholz und Annalena Homa zu den Starkenburger Energiegenossen nach Heppenheim. In der Geschäftsstelle erwarteten sie Vorstandsmitglied Micha Jost und der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Guthier mit einem 2.000-Euro Spendenscheck. Damit soll die weitere Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer unterstützt werden. Bislang wurden schon über 25.000 Schutzmasken genäht und im Kreis Bergstraße an Alten- und Pflegeheime, soziale Einrichtungen, Polizei, Feuerwehr oder Pflegedienste kostenlos verteilt. Unter dem Dach von „Wir sind Bergstraße“ sind rund 500 Näherinnen und Näher aktiv.
„Wir sind durch unsere Mitglieder auf diese Aktion aufmerksam gemacht worden, waren sofort begeistert und haben uns unmittelbar zu einer Spende entschieden“, erläutert Andreas Guthier, .Aufsichtsratsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg.
Dr. Bianca Scholz nahm den Scheck dankend im Empfang. „Toll, dass wir hier eine so wertvolle Unterstützung für unsere gemeinnützige Arbeit erhalten. Besonders freut es mich, dass sich hier zwei echte Bürgerbewegungen gefunden haben. Es immer wieder ermutigend zu erleben, was passiert, wenn engagierte Menschen die Lösung von Problemen selbst in die Hand nehmen.“ Die Mitinitiatorin Annalena Homa ergänzt: „Wir werden uns nun Gedanken machen, welche Formen der Zusammenarbeit in Zukunft möglich wären.“
Das Spendengeld der Energiegenossen stammt übrigens aus den Erträgen des ersten Bürgerwindrades im Kreis Bergstraße (Greiner Eck – Neckarsteinach). „Das Windjahr 2020 war bislang überaus ertragreich“, so Vorstandsmitglied Micha Jost „daher haben wir die finanziellen Möglichkeiten, mit diesen Einnahmen auch solche wichtigen Bürgerprojekte zu unterstützen.“
Firmenvorstand Dr. Eberhard Keck besichtigte gemeinsam mit dem Rimbacher Bürgermeister Holger Schmitt den Baufortschritt der neuesten Bürgersolaranlage. Genossenschaftsvorstand Georg Schumacher, der auch für die Projektplanung und Bauüberwachung zuständig ist, erläuterte den Stand des Vorhabens. Auf dem Dach werden derzeit rund 200 Kilowattpeak Anlagenleistung montiert. Wie bei allen Vorgängerprojekten erfolgt die Finanzierung zu 100% mit Bürgerkapital.
Auf dem Flachdach werden die Module in Ost-Westrichtung montiert. Ziel ist es wie immer möglichst viel von dem erzeugten Sonnenstrom unmittelbar vor Ort zu verbrauchen. Georg Schumacher zeigte sich zuversichtlich, dass die Inbetriebnahme der Anlage noch im Mai erfolgen kann
Das ganze Vorhaben wird wieder als klassisches Bürgerprojekt umgesetzt. Die Menschen in Projektnähe können sich beteiligen und erhalten für 20 Jahre eine Verzinsung von 2,50 % p.a. auf ihre Investition. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma gbo Medizintechnik AG werden bei einer finanziellen Beteiligung bevorzugt berücksichtigt.
Projektdaten im Überblick:
Projektidee:
Firma gbo Medizintechnik AG
Planung + Bauleitung:
Energiegenossenschaft Starkenburg eG
Kosten:
ca. 140.000,- € (netto)
Finanzierung:
zu 100% über Bürgerbeteiligung – aus dem unmittelbaren Projektumfeld/Mitarbeiter
Nennleistung:
ca. 200 Kilowatt peak (kWp)
Modulleistung:
325 Watt peak (Wp)
Jahresertrag:
ca. 170.000 kWh
CO2-Minderung:
ca. 85 t/a (1.900 t CO2 im Betriebszeitraum von 20 Jahren)
Es gibt derzeit kaum bessere Orte für Klimaschutzmaßnahmen als Schulen. Dort, wo die neue erfolgreiche Bewegung „Fridays for Future“ entstanden ist, sollten gezielt auch konkrete Projekte für Erneuerbare Energien umgesetzt werden. Nicht zuletzt auch als ein Signal dafür, dass die Proteste verstanden wurden. An der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) in Bensheim hat nun ein engagiertes Bündnis aus Schülern, Lehrern und der Schulleitung erreicht, dass ein neues Gemeinschafts-Solarprojekt umgesetzt werden konnte.
Das Besondere an „SolarSTARK 24“ ist, dass dieses PV-Vorhaben über mehrere Monate Eingang in den Projektunterricht gefunden hat. Die Schüler befassten sich in verschiedenen Kleingruppen ausführlich mit Planung, Technik und Finanzierung des Vorhabens, das über eine Anschlussleistung von ca. 99 kWp verfügen wird. Für den erforderlichen Informationsaustausch waren mehrere Besuche bei der Energiegenossenschaft Starkenburg eingeplant. Zusätzlich fand im Februar 2020 eine Informationsveranstaltung in der GSS statt. Das Projekt wird zu 100% mit Bürgergeld finanziert. Schüler, Lehrer und die Bürger aus der Nachbarschaft waren eingeladen mitzumachen. Der Ruf wurde erhört. Das Beteiligungsinteresse überstieg das verfügbare Volumen um das 3-fache!
SolarSTARK 24 ist also mehr als „nur“ eine weitere PV-Anlage. Hier wird Klimaschutz in Theorie und Praxis mit einem pädagogischen Konzept lebendig verbunden. Damit verwandelt sich Schule zu einem spannenden Lernort, der sich mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzt – so wie man es sich eigentlich wünscht.
Dieser innovativ Ansatz könnte als eine Art „Blaupause“ für weitere schulische Nachfolgeprojekte dienen. Denn es gibt zum einen noch reichlich PV-Potential auf den Schuldächern der Region, gleichzeitig sind die Themen „Klimakrise und Erneuerbare Energien“ in den Schulen so präsent wie nie zuvor.
Die Corona-Pandemie hält die Welt derzeit in Atem. In allen Bereichen der Daseinsfürsorge sind jedoch viele Menschen bemüht den „Laden“ weiterhin am Laufen zu halten. Neben der notwendigen Gesundheits- und Nahrungsmittelversorgung, gehört dazu auch die gesicherte Energieerzeugung. Mit über 23 Mio. Kilowattstunden Jahresstromerzeugung aus Erneuerbaren Quellen ist auch die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) Bestandteil dieses System. Die gute Nachricht an dieser Stelle: Alle unsere Anlagen laufen derzeit störungsfrei und produzieren Strom.
Exemplarisch für eine stabile Stromversorgung steht die Lorscher Biogasanlage. Sie hat im vergangenen Jahr 8.684 Stunden Energie erzeugt. Lediglich 86 Stunden stand das Stromaggregat wegen Wartungen. Über 3,1 Millionen Kilowattstunden wurden ins Versorgungsnetz der Klosterstadt eingespeist. Biogasanlagen gehören zu den besonders stabilen Säulen der Energieversorgung. Doch lange Laufzeiten erreicht man nur mit optimierter Ersatzteillagerhaltung und vor allem dadurch, möglichst viele Tätigkeiten kurzfristig in Eigenleistung durchführen zu können. Das hauseigene Serviceteam der ES ist derzeit komplett einsatzfähig.
Auch unsere Windräder laufen aktuell störungsfrei. Alle Wartungen und anstehenden Reparaturen können planmäßig durchgeführt werden. Gerade im ersten Quartal 2020 hat die Windenergie einen enormen Beitrag zur Gesamtstromversorgung Deutschlands geleistet. Allein die Anlagen der ES lagen rund 40% über dem Soll.
Selbst der Ausbau der Photovoltaik kommt trotz Corona-Krise immer noch voran. Derzeit ist SolarSTARK 27 in Arbeit. Die Anlage wird in Rimbach auf Dachflächen der Firma GBO AG errichtet. Noch sind PV-Module verfügbar, aber hier könnte die Lieferkette erste Risse bekommen. China ist die zentrale Fabrikationsstätte und dort standen die Bänder wochenlang still. Erst jetzt beginnt dort wieder langsam die Produktion und der Schiffstransport der Module dauert rund 6 Wochen.
Niemand kann derzeit eine verlässliche Prognose abgeben, wie lange sich Deutschland noch im Krisenmodus befinden wird, aber die ES setzt alles daran, dass wir solange als möglich Erneuerbare Energien bereitstellen können.
Das „Haus der Kirche“ in Heppenheim ist Standort unserer fünften Stromtankstelle. Am 20.2. wurde die Anlage in der Ludwigstraße 14 eingeweiht. Der Standort liegt zentral an der B 3 und hat bereits jetzt schon einige Stammgäste. Die Kosten in Höhe von ca. 4.500 € für die Doppelladestation wurden komplett von 3 Sponsoren finanziert. Zwei davon sind Gründungsmitglieder des Energiegenossenschaft.
Die E-Tankstelle lief seit Dezember vergangenen Jahres im Probebetrieb. Seitdem sind bereits 450 Kilowatt Strom getankt worden, berichtete Georg Schumacher, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg. Die Heppenheimer Firmen ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch GmbH, Reibold Guthier und Partner und die Monoflo Produktions GmbH sind Sponsoren der E-Tankstelle. Die Firmenvertreter würdigten bei der Eröffnung der Tankstelle insbesondere die „hervorragende Lage an der B 3 in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt.“ Dies sei vor allem für E-Autofahrer interessant, die in Heppenheim wohnten oder arbeiteten, aber keine Möglichkeit hätten, zu Hause Strom zu tanken.
Die Energiegenossenschaft Starkenburg eG bleibt in Sachen Erneuerbare Energien weiter auf Expansionskurs. So konnte die Energieproduktion im vergangenen Jahr erneut ausgebaut werden. Aus Sicht der Vorstandsmitglieder Micha Jost und Georg Schumacher ist die Bilanz überaus erfreulich. „Mit einer Ausbeute von über 23 Millionen Kilowattstunden Strom und 2,55 Millionen Kilowattstunden Wärme können wir für das Jahr 2019 mehr als zufrieden sein.“ Die Steigerung um rund 10 % gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Anlagenzuwachs, Optimierungsmaßnahmen und einem sonnen-, wie auch windreichenreichen Jahr.
Mit ihren Energiemix aus Photovoltaik, Wind und Biogas erzeugen die Starkenburger in der Region rund um ihren Heppenheimer Stammsitz jährlich genug, um rechnerisch 23.000 Energiesparer mit klimaneutralem Öko-Strom versorgen zu können. Auch bei der Wärmeversorgung steigerte sich die Genossenschaft im vergangenen Jahr. So wurden aus nachwachsenden Rohstoffen über 2,55 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt. Damit lassen sich rund 255.000 Liter Heizöl ersetzen.
Als positiven Beitrag zum Klimaschutz ergeben sich für das Jahr 2019 C02–Einsparungen in Höhe von rund 12.000 Tonnen.
Zum aktuellen Portfolio der Starkenburger gehören neben 23 Bürgersolaranlagen, eine Biogasanlage, drei Bürgerwindräder und vier Windparkbeteiligungen. Zusätzlich betreibt die Energiegenossenschaft noch 5 Stromtankstellen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt im Kreis Bergstraße, wo 27 Projekte umgesetzt wurden, davon allein vier in der Kreisstadt Heppenheim.
Bislang haben die Starkenburger rund 19,5 Mio. € in den Ausbau der Erneuerbaren Energien gesteckt. Die meisten Vorhaben wurden zu 100% mit Bürgergeld finanziert.
Die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) beginnt das Jahr mit einem neuen Photovoltaikprojekt in Lorsch. Auf dem Neubau des neu errichteten kommunalen Kindergartens sowie des DRK-Funktionsgebäudes in der Dieterswiese entstehen weitere Bürgersolanlagen. Die Montage der PV-Module soll Ende Januar abgeschlossen sein. Mit dem Einzug der Kinder wird dann auch der erzeugte Sonnenstrom direkt für den Betrieb der Einrichtung eingesetzt. Mit der Inbetriebnahme des DRK-Funktionsgebäudes im Sommer 2020 wird auch dieses Gebäude vom Sonnenstrom profitieren. So werden die zahlreichen elektrotechnischen Ausstattungen und auch die effizienten Wärmepumpen künftig direkt von der PV-Anlage versorgt – und das auch noch kostengünstiger als bei einem Bezug aus dem Stromnetz.
Der Magistrat der Stadt Lorsch verpachtet
die Dächer für mindestens 20 Jahre an die Energiegenossenschaft. Wesentlicher Grund
dafür war ein überzeugendes Beteiligungskonzept, das es den Bürgern der
Klosterstadt ermöglicht, vom finanziellen Nutzen des Projektes langfristig zu
profitieren und sich damit mit dem Projekt zu identifizieren.
Für Donnerstag, den 16. Januar 2020 (19:30 Uhr), lädt die Energiegenossenschaft Starkenburg interessierte Bürgerinnen und Bürger in den Nibelungensaal des Alten Rathauses von Lorsch ein (Altes Rathaus; Marktplatz 1) , um die Möglichkeiten einer Beteiligung an diesem Projekt vorzustellen. Die beiden Vorstandsmitglieder Georg Schumacher und Micha Jost werden das Projekt an diesem Abend ausführlich erläutern.
Bisher wurden alle Solardächer der Energiegenossen zu 100% mit Bürgergeld finanziert. Gemäß der Beteiligungsphilosophie der Starkenburger, kommen dabei zunächst die Bürgerinnen und Bürger der Standortkommune zum Zuge, um von den Erlösen des Sonnenstroms 20 Jahre lang finanziell zu profitieren.
In Lorsch hat die Energiegenossenschaft Starkenburg bereits in den Jahren 2013 und 2015 drei Photovoltaikanlagen realisiert. Schon damals wurden die Vorhaben zu 100% mit Bürgergeld finanziert. Dieses Ziel will man auch bei den Neuanlagen erreichen.
Das Hessische Umweltministerium gibt in einer neu erschienen Broschüre Einblicke in die engagierte Klimaschutzarbeit von Kommunen und weiterer wichtiger Akteure. Dazu gehören auch Energiegenossenschaften. Ein vorgestelltes „Best Practice Beispiel“ ist ein Schulprojekt der Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) in Wald-Michelbach. Die Photovoltaikanlage auf der Mensa des dortigen Schulzentrums ist seit 2011 in Betrieb.
Mit SolarSTARK 3 hat die ES schon früh Schulen als wichtigen Ort für Klimaschutzmaßnahmen identifiziert und das in einer Zeit, als die „Fridays-for-future-Bewegung“ noch lange nicht erfunden war. Die Absicht der ES bestand schon damals darin, Klimaschutz in Theorie und Praxis mit einem pädagogischen Konzept zu verbinden. Daher wurde auch vereinbart, dass die Eugen-Bachmann-Schule und das Überwald-Gymnasium von der ES eine direkte jährliche Bonuszahlung erhält, wenn das Thema PV regelmäßig Eingang in den Schulunterricht findet.
Jetzt – 8 Jahre später – ist dieser Ansatz wieder moderner denn je. Mit SolarSTARK 24 wird an der Bensheimer Geschwister-Scholl-Schule an diesen Gedanken erneut angeknüpft. Hier entsteht aktuell eine weiteres Schulprojekt der ES. Bei diesem Vorhaben begleitet eine Schulklasse sogar den kompletten Realisierungsprozess.
Die Broschüre des Landes Hessen ist hier verfügbar ->
Am Donnerstag, den 21.11. um 19:30 Uhr laden Bürgermeister Jens Helmstädter und der Vorsitzende der Gemeindevertretung Bodo Kalesse zu einer Informationsveranstaltung für alle Eigenheimbesitzer und die Eigentümer großer Gewerbe-Dachflächen ins Bürgerhaus ein.
An diesem Abend erfahren alle Interessierten, warum die Photovoltaik in Mörlenbach der am leichtesten und am wirtschaftlichsten realisierbare Beitrag zum Klimaschutz ist, mit dem man einen Schritt in die Energie-Unabhängigkeit geht und auch noch Geld verdienen kann. Damit knüpft die Veranstaltung an das Mörlenbacher Klimaschutzkonzept an, das in den Jahren 2016 und 1017 erarbeitet wurde und dessen Ergebnisse am Beginn der Veranstaltung von den Erstellern des Konzepts kurz vorgestellt werden.
Am Beispiel bereits durchgeführter Beratungen und umgesetzter Projekte auf Privatdächern zeigt die ehrenamtlich und unabhängig tätige BürgerSolarBeratung Weschnitztal an diesem Abend, wie einfach PV-Anlagen zu errichten sind, wie wenig sie heute noch kosten und wie hoch der eingesparte Strombezug ist. Nebenbei räumen die fachkundigen Akteure der BürgerSolarBeratung Weschnitztal mit alten Vorurteilen gegenüber Solaranlagen auf.
Anschließend informiert die Energiegenossenschaft Starkenburg Eigentümer / Gewerbetreibende großer Hallendächer über die Möglichkeit ohne eigene Investitionen eine Rendite aus ihren Dachflächen zu erzielen. Sie können der Energiegenossenschaft ihre Dächer für die Errichtung einer PV-Anlage vermieten. Die Energiegenossenschaft finanziert die Anlagen, indem sie die Bürgerinnen und Bürger in unmittelbarer Projektnähe an der Finanzierung beteiligen. Auf diese Weise profitiert das unmittelbare Projektumfeld langfristig von der Erzeugung Erneuerbaren Energien. Diese Form der Bürgerbeteiligung bzw. der zu 100% bürgerfinanzierten PV-Anlagen wurde in Mörlenbach bereits erfolgreich auf den Dächern der Sporthallen in Ober-Mumbach (99 kWp Anschlussleistung) und ganz aktuell in Weiher (99 kWp Anschlussleistung) umgesetzt.