Die Energiegenossenschaft Starkenburg arbeitet derzeit mit Hochdruck an der Realisierung des Bürgerwindrades auf der „Neutscher Höhe“. In der vergangenen Woche wurde der Kaufvertrag für das 2 Megawatt-Windrad unterschrieben. Die Aufstellung der Anlage ist für Oktober 2011 geplant. Mit den Fundamentierungsarbeiten wurde bereits in dieser Woche begonnen.
„Nun sind die Weichen gestellt, damit unser Windrad noch 2011 ans Netz gehen kann“, sagt Micha Jost, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg.
Knapp 5 Millionen Kilowattstunden Strom werden künftig jährlich auf der „Neutscher Höhe“ klimaneutral erzeugt. Damit können rechnerisch 1.250 Haushalte mit Strom versorgt werden. Das Projektvolumen von WindSTARK1 beträgt rund 3,5 Millionen Euro.
Rund 230 Menschen sind mittlerweile am ersten Genossenschaftswindrad Südhessens finanziell beteiligt. Mit der Umsetzung dieses Vorhabens hat der Projektentwickler 3P Windenergie im übrigen auch ein altes Versprechen eingelöst. Das Heppenheimer Unternehmen hatte bereits während der Genehmigungsphase immer wieder die Umsetzung eines Bürgerwindrades angekündigt.
Gemäß dem Motto: „Wer draufschaut, der soll auch davon profitieren“, haben sich zahlreiche Bürger aus den Gemeinden Seeheim-Jugenheim, Modautal und Mühltal zum Mitmachen entschieden. Mit im Boot ist auch die benachbarte Energiegenossenschaft Odenwald, die einen Anteil von 49% an „WindSTARK1“ erwerben wird.
Bislang haben die Bürger der Region in 4 Monaten über 1,4 Millionen Euro an Eigenkapital aufgebracht. „Täglich erreichen uns weitere Anfragen, ob und wie man sich an dem Projekt finanziell beteiligen kann“, so Vorstandsmitglied Micha Jost. Die „Starkenburger“ sind daher zuversichtlich, auch die verbleibenden 350.000 Euro in den nächsten Wochen zusammenzubekommen.
Der Neutscher Manfred Conrad, Aufsichtsratvorsitzender der Energiegenossenschaft Starkenburg, sieht in dem Projekt ein Zukunftsmodell für weitere Vorhaben im Bereich der regenerativen Energien: „Hier haben ’Mutbürger’ unter Beweis gestellt, dass Sie bereit sind, sich sogar mit eigenem Geld aktiv an der Energiewende zu beteiligen.“
Die Energiegenossenschaft Starkenburg verfügt zusätzlich noch über Photovoltaikanlagen mit insgesamt 160 Kilowatt peak Anschlussleistung und plant derzeit in verschiedenen Kommunen der Region weitere Solar- und Windenergieprojekte.