Biogasanlage Lorsch – Bensheimer CDU-Fraktion zu Besuch

Aus nachwachsenden Pflanzen und Rindergülle wird in der Biogasanlage in Lorsch elektrischer Strom und Wärme gewonnen. Mitglieder der Bensheimer CDU-Fraktion informierten sich während ihres Sommerprogramms gemeinsam mit Bürgermeister Rolf Richter über dieses Beispiel der Erzeugung von erneuerbarer Energie, berichtet die Union in einer Pressemitteilung.

17 Landwirte aus der Umgebung – auch aus Langwaden und Schwanheim – liefern einen Teil ihrer Ernte an die Biogasanlage. Der gehäckselte Mais wird zunächst in zwei großen Fahrsilos gelagert, jeden Tag werden davon 20 Tonnen verbraucht. Zum Schluss bleiben die Gärreste übrig, die als hochwertiger Dünger auf den Äckern ausgebracht werden.

Im zwölf Meter hohen Fermenter entsteht das Biogas mit Methan, das anschließend ein Blockheizkraftwerk antreibt. Strom für 1000 Haushalte wird produziert, dies sind 2,9 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Eine benachbarte Gärtnerei nutzt die Wärme. Die thermische Leistung entspricht 300 000 Litern Heizöl und reicht aus, um künftig auch noch eine geplante Holztrocknungsanlage zu betreiben.

Bei ihrer Besichtigung erfuhren die Christdemokraten, dass nur beim Stillstand der Anlage – beispielsweise zur Wartung – das Methangas abgefackelt wird. Micha Jost von der Energiegenossenschaft Starkenburg und Landwirt Thomas Dewald erklärten, wie wichtig eine schnelle Reaktionszeit der Betreiber bei Problemen ist. Kostspielige Unterbrechungen der Energiegewinnung gilt es zu vermeiden. Deshalb halten sie wichtige Ersatzteile verfügbar, um langen Lieferzeiten vorzubeugen.

Anlass für die Überlegungen zum Bau der Biogasanlage war die angeordnete Stilllegung von Ackerflächen, die jedoch noch zum Anbau nachwachsender Rohstoff genutzt werden durften. Es besteht somit keine Konkurrenz zur Nahrungsproduktion. Die Böden können also sinnvoll genutzt werden, nämlich für erneuerbare Energie, und das Landschaftsbild bleibt erhalten. Monokulturen mit Mais bestehen in der Region übrigens nicht.

Die Energiegenossenschaft Starkenburg hat die Anlage vor zwei Jahren übernommen, sie wurde 2009 erbaut. Ausschließlich mit Eigenkapital konnte die Finanzierung erfolgen, beteiligt sind fünf Landwirte und 150 Bürger.

Ziel ist, die Wertschöpfung in der Region zu halten, von der Anlieferung der Pflanzen über die Einspeisung in das Stromnetz bis hin zur Beteiligung von Privatpersonen, schreibt die CDU-Fraktion.