Im Bereich der Lorscher Biogasanlage herrscht derzeit Hochbetrieb. Seit einigen Tagen hat die Maisernte begonnen. Bis in den späten Abend hinein rollen die schweren landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge. Zur Befüllung der Fahrsolos gilt es zwischen 7.000 und 8.000 Tonnen Substrat in kürzester Zeit zu bewegen.
Die Zeit drängt, denn bis zum Wochenende muss die Aktion abgeschlossen sein. Unter Einsatz von modernster EDV-gestützter Logistik wird die Häckselkampagne von örtlichen Landwirten durchgeführt.
Die Biogasanlage Lorsch wird seit zwei Jahren von einer Kooperation aus der Energiegenossenschaft Starkenburg und der örtlichen Landwirtschaft betrieben. Aus nachwachsenden Rohstoffen wird hier rund um die Uhr gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Mit einer Energiemenge von rund 2,9 Mio. Kilowattstunden pro Jahr kann die Anlage rechnerisch knapp 2.900 Menschen mit regenerativem Strom versorgen.
Die entstehende Abwärme nutzt eine örtliche Großgärtnerei zur Beheizung der Gewächshäuser, dabei werden jährlich rund 130.000 l Heizöl eingespart.
Im Rahmen eins ehrgeizigen Effizienzprogramms wurde seit der Übernahme der Anlage schon viel Geld in Maßnahmen gesteckt, die auf eine erhöhte Energieausbeute abzielen. Derzeit ist eine Anlage zur Trocknung von Holzhackschnitzel in Bau. Damit lässt sich der Brennwert dieses Materials steigen, was den Einsatzmöglichkeiten dieses nachwachenden Rohstoffs zu Gute kommt.