Für den weiteren Ausbau der Photovoltaik hat die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) erneut die Ärmel hochgekrempelt. Das mittlerweile 14. Bürgersolarprojekt der Region entsteht in Wald-Michelbach. Auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern wird das neu errichtete Feuerwehrgerätehaus in der Ludwigsstraße mit Photovoltaikmodulen bestückt. Mit rund 84.500 Kilowattstunden wird die jährliche Ausbeute an klimaneutralem Sonnenstrom beziffert. Die Inbetriebnahme von „SolarSTARK 14“ ist für Januar 2016 vorgesehen.
Bei der Umsetzung dieses Bürgerprojektes wurde die ES intensiv von der Gemeinde Wald-Michelbach unterstützt. Als Eigentümerin des Gebäudes stand die Kommune von Anbeginn hinter dem Umweltvorhaben.
ES-Vorstandsmitglied Georg Schumacher lobt daher ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der Standortkommune: „Ohne die Unterstützung des Bürgermeisters und des Teams vom Bauamt hätten wir das Projekt so nicht umsetzen können. Auch der Architekt und Bauleiter Gerhard Kunkel hat uns bei technischen Lösungen vorbildlich unterstützt“, beschreibt Schumacher die gute Kooperation aller Akteure.
Im Vergleich zum ersten Bürgerprojekt der ES auf dem Schulzentrum der Überwaldgemeinde im Jahr 2011, musste diesmal bei der Kalkulation der Bleistift zweimal gespitzt werden. Die Einspeisevergütung für Sonnenstrom ist in diesem Zeitraum um knapp 60% reduziert worden.
„Photovoltaikanlagen sind durchaus noch wirtschaftlich. Es braucht dazu allerdings gute Rahmenbedingungen bei den baulichen Gegebenheiten. Da muss alles passen, sonst rechnet es sich nicht mehr“, so Schumacher, der als gelernter Umwelttechnikingenieur im Bereich der Photovoltaik fachlich zu Hause ist.
Von der Dachausrichtung und der Bauart bietet der Stützpunkt der Floriansjünger ideale Voraussetzungen für die Erzeugung von Sonnenstrom. Allerdings galt es die zeitweise verschatteten Zonen auszusparen, sonst hätten sogar noch deutlich mehr PV-Module auf dem Dach Platz gefunden.
Das Investitionsvolumen für „SolarSTARK 14“ beläuft sich auf rund 105.000 Euro. Die ES plant diese Summe -wie bei allen bisherigen Solaranlagen – zu 100% mit Eigenkapital zu stemmen. Gemäß der Beteiligungsphilosophie der Starkenburger, sind zunächst die Bürger der Standortkommune eingeladen mitzumachen und von den Stromerlösen 20 Jahre lang finanziell zu profitieren.
Dass dieser Geldbetrag auch zusammenkommt, darüber machen sich die Energiegenossen absolut keine Sorgen. „Unser letztes PV-Projekt im September war nach wenigen Tagen dreifach überzeichnet“, berichtet Schumacher. Auf jeden Fall haben die Bürger aus Wald-Michelbach Vorrang, genau wie im Jahr 2011, als 62 Überwälder das Solardach auf dem Turnhallendach des Schulzentrums zu 100% finanzierten.
Mit „SolarSTARK 14“ haben die Starkenburger Energiegenossen insgesamt fast 1 Megawatt Sonnenstrom auf den Dächern der Region montiert – und es liegen auch noch weitere Vorhaben in der Schublade.
ES-Vorstand Schumacher zeigt sich optimistisch für die Realisierung weiterer Bürgerprojekte „Wir haben in der Region noch reichlich Potential im Bereich der Photovoltaik, das wir nutzen wollen“.