Dieses ungewöhnliche Projekt hat eine besondere Vorgeschichte …..
Es begann im November 2018 – mehr als 400 Teilnehmer aus 45 Nationen waren vom 8.-10. 11. 2018 zum “2nd World Community Power Conference” nach Bamako der Hauptstadt Malis gekommen. Expertinnen und Experten aus aller Welt diskutierten über den Stand der sogenannten „community power“ = Bürgerenergie. Die Starkenburger waren als eine von drei bundesdeutschen Bürgerenergiegenossenschaften ausgewählt worden, um den Stand der Entwicklungen in Deutschland vorzustellen. Im Austausch mit den afrikanischen Kollegen entstanden damals erste Ideen für eine Zusammenarbeit, die nun in ein konkretes Projekt münden. Mit “AfrikaSTARK 1” wird der Aufbau eines solaren Bewässerungssystems für die dortige Landwirtschaft unterstützt.
Der erste „Testballon“ in einem ganz neuen Geschäftsfeld ist mit einem Volumen von 10.000,- € vergleichsweise klein. Ziel des Bewässerungsvorhabens ist es, die Ernährungssituation der Bevölkerung vor Ort zu verbessern und durch Ertragssteigerungen zusätzlich den Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang soll eine Fläche von ca. 1,5 ha kultiviert werden. Solarstrombetriebene Pumpen ersetzen dabei die ansonsten verwendeten Dieselaggregate.
Es handelt sich ausdrücklich um keine Spende, sondern um ein Darlehen an eine kleine malische Firma, die sich auf die Errichtung von solargestützten Niedervolt-Netzen im ländlichen Raum spezialisiert hat. Der lokale Bezug stellt sicher, dass auftretende Probleme mit eigenen Fachkräften und verfügbaren Mitteln zeitnah gelöst werden können. Damit kann ein dauerhafter Betrieb der technischen Einrichtungen sichergestellt werden. So manches gut gemeinte Entwicklungshilfeprojekt ist daran gescheitert, dass es die Bedürfnisse der Menschen und die örtlichen Gegebenheiten nicht im Blick hatte.
„Wir haben gesehen, dass die Menschen vor Ort am besten wissen was gut für sie ist. Sie sind Technikexperten in eigenen Sache und wollen auch keine Almosen. Für lokal tätige Unternehmen ist es allerdings schwer an Finanzmittel zu kommen, was uns wiederum relativ leicht fällt“, so Vorstandsmitglied Micha Jost, der sich in Mali selbst ein Bild von der aktuellen Lage machen durfte.
Mit Afrika STARK 1 ist ein Anfang für eine “interkontinentale Zusammenarbeit” gemacht. Im Erfolgsfalle soll die Kooperation ausgebaut werden, denn die Klimakrise erfordert gemeinschaftliche Kraftanstrengungen auf allen Ebenen.