Baustellentermin der Energiegenossenschaft in Heppenheim- Presse informiert ausführlich über SolarSTARK1

Am 6. Mai 2011 fand auf der Baustelle von SolarSTARK1 eine Infoveranstaltung statt. Über diesen Termin wurde am 10.05.2011 im Starkenburger Echo sowie im Bergsträßer Anzeiger ausführlich berichtet.

++Bergsträßer Anzeiger 10. Mai 2011++

„Woche der Sonne“: Bürgersolarkraftwerk in Heppenheims Südwesten /

Genossenschaft informierte

Kein Tummelplatz für Rendite-Haie

Gerade so, als ob man es vorher mit ihm abgesprochen hätte,

setzte Petrus mit dem Beginn der vom 6. bis zum 15. Mai bundesweit

laufenden „Woche der Sonne“ sein freundlichstes Gesicht auf. Als am

Freitag auf dem Gelände der Firma ESM GmbH die lokale

Auftaktveranstaltung stattfand, sandte der Wettermacher Sonne satt auf

das mit 598 Solarmodulen ausgestattete Dach der 4000 Quadratmeter

großen Produktions- und Lagerhalle. Die Anlage soll einen jährlichen

Stromertrag von mindestens 134 000 Kilowattstunden erbringen. Vorstand,

Aufsichtsrat und Mitglieder der Energiegenossenschaft Starkenburg eG,

von der die Einladung ausgegangen war, dürften sich gefreut haben über

den eingefangenen Sonnenschein. Die von ihnen betriebene

Photovoltaikanlage „Solarstark 1“ wird aller Voraussicht nach noch im

Mai in Betrieb gehen können. „Ich bin da ganz zuversichtlich“, sagte

Sebastian Beiwinkel, Geschäftsführer der kooperierenden „pbs energie“

(powered by sun), die in der Heppenheimer Siegfriedstraße ihren Sitz

hat.

Hocherfreut über die Resonanz

An guten Nachrichten fehlte es auch sonst nicht. Vorstandsmitglied

Micha Jost zeigte sich hocherfreut über die Resonanz auf das von der

Genossenschaft unterbreitete Angebot. Seit dem Tag ihrer Gründung vor

gerade mal sieben Wochen sind Reservierungen von über einer Million

Euro für Beteiligungen eingegangen. „Das stimmt uns optimistisch“,

machte Jost aus seiner Genugtuung keinen Hehl.

Auch wenn über Fukushima kaum ein Wort verloren wurde, dürften den

Besuchern die dramatischen Vorgänge im japanischen Kernkraftwerk doch

im Hinterkopf gesteckt haben. Tenor: „Auf Argumentationshilfen dieser

Art hätten wir lieber verzichtet.“ Immerhin bewegt sich in der Politik

einiges. Unabhängig davon wird sich die Bevölkerung erst nach dem von

Kanzlerin Merkel einberufenen Moratorium ein Bild darüber verschaffen

können, wie ernst es der Regierung mit dem Ausbau alternativer Energien

tatsächlich ist.

Ausdrücklich kein Solarverein

Die Energiegenossenschaft Starkenburg versteht sich als politisch

neutraler Zusammenschluss von Interessenten, die auf lokaler Ebene

einen persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten wollen. Pate bei

ihrer Gründung stand die Absicht, auch solche Mitbürger, die über kein

eigenes Haus verfügen oder denen das nötige Kleingeld für ein

Sonnendach fehlt, an den Segnungen von Photovoltaik-Anlagen teilhaben

zu lassen. „Wir sind aber kein Solarverein“, stellte Micha Jost klar.

Die Genossenschaft sei offen für alle Quellen regenerativer

Energiegewinnung, Windkraft und Biogas inklusive.

Stromkonzerne, die nach Gesetzen der Logik das Wohl ihrer Aktionäre im

Auge haben, dürften das Aufkommen der bundesweit inzwischen 200

Energiegenossenschaften mit Argwohn zur Kenntnis nehmen. Hier rückt

ihnen, wenn auch fast noch im Verborgenen, eine Konkurrenz zu Leibe,

die vor allem mit demokratischen Strukturen punkten kann. Ähnlich wie

bei Vereinen, wird das letzte Wort immer die Generalversammlung haben.

Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder arbeiten auf ehrenamtlicher

Basis. Für „Rendite-Haie“ (Jost) bietet die Energiegenossenschaft

Starkenburg keine Entfaltungsmöglichkeiten. Gleichwohl rechnet sich ein

finanzielles Engagement.

Die Mindestbeteiligung am Projekt „Solarstark 1“ setzt sich aus einem

Geschäftsanteil von zweimal 100 sowie einem nachrangigen Darlehen in

Höhe von 1800 Euro zusammen, das mit vier Prozent verzinst wird. Die

Tilgung erfolgt bereits ab dem vierten Jahr. Laufzeit: 20 Jahre. Mit

dieser Kalkulation wähnt sich die Genossenschaft auf der sicheren

Seite. Micha Jost: „Wir versprechen lieber weniger, als Menschen mit

überhöhten kurzfristigen Renditeerwartungen zu ködern.“ Der schnelle

Euro ist mit der Genossenschaft nicht zu machen. Der Vorstand setzt

stattdessen auf Kontinuität und Solidität. Bergsträßer Anzeiger 10. Mai 2011