Die Aktivitäten in Deutschland in Sachen Energiewende werden weltweit aufmerksam beobachtet. Besonders Japan verfolgt die Entwicklung mit großem Interesse. Zwei maßgebliche Köpfe der japanischen Anti-AKW-Bewegung machen sich derzeit ein eigenes Bild vor Ort und drehen darüber eine Filmdokumentation. Hiroyuki Kawai und Tetsunari Iida haben auf ihrer Rundreise durch die „Hotspots“ der deutschen Energiewende gestern auch Station bei der „Guten Ute“ gemacht. Die Autoren wollten hier die Rolle der Bürgerenergiegenossenschaften bei der deutschen Energiewende beleuchten und verabredeten sich mit Vorstandsmitglied Micha Jost zu einem Interview auf der Neutscher Höhe.
Tetsunari Iida ist japanischer Nuklearwissenschaftler, Experte für erneuerbare Energien, Politikberater und Politiker. In Japan gilt Iida als einer der Meinungsführer auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Er berät seit 2001 die japanische Regierung in Fragen des Klimawandels und organisierte eine Initiative für erneuerbare Energien im japanischen Parlament, die zu einem Fördergesetz führte.
Im Zuge der Nuklearkatastrophe von Fukushima bekräftigte Iida, der als Mitarbeiter von Kobe Steel die im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi eingesetzten Atommüll-Lagerbehälter mitentwickelt hatte, seine Forderung nach einem Atomausstieg Japans.
Hiroyuki Kawai zählt zu den renommiertesten Anwälten der japanischen Anti-AKW Bewegung. Er ist in zahlreichen Gerichtsverfahren aktiv, bei denen Bürger gegen das erneute Anfahren japanischer Atommeiler klagen.