Bilanz von erstem Betriebsjahr der Enercon E-141 im Windpark Gundersheim-10 Millionen Schallmauer im Praxisbetrieb durchbrochen

Im Windpark Gundersheim ging Mitte März 2017 die weltweit zweite Anlage des Modells „Enercon E-141“ ans Netz. Es war dies gleichzeitig die erste Anlage überhaupt, die im Rahmen einer genossenschaftlichen Bürgerbeteiligung finanziert wurde. Nach einer Bauzeit von knapp 5 Monaten konnte das Windrad mit einer Leistung von 4,2 MW in Betrieb genommen werden.

Der Rotordurchmesser von insgesamt 141 Metern sorgt seither für eine maximale Windausbeute. Gespannt waren wir, ob die recht optimistischen Herstellerangaben in Sachen Stromertrag in der Praxis tatsächlich zu erzielen sind – und nach 12 Betriebsmonaten ist die Bilanz sehr erfreulich.

Die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) betreibt in Gundersheim schon seit 2014 ein eigenes Bürgerwindrad. Der bestehende Windpark wurde 2017 um eine zusätzliche Anlage erweitert. Es handelt sich dabei um eine Neuentwicklung des renommierten deutschen Windanlagenbauers ENERCON. Das Modell E-141 soll vor allem an Standorten im Binnenland den Anlagenertrag deutlich steigern. Dazu wurde der Rotordurchmesser sowie die Generatorleistung noch einmal vergrößert. Mehr als 1,5 ha misst der von den 70 Meter langen Rotorblättern überstrichene Luftraum – gewissermaßen die „Erntefläche“ der Anlage. Zum Vergleich: Beim ersten ES-Projekt „WindSTARK 1“, betrug diese Rotorfläche gerade einmal  0,6 ha. Die Generatorleistung hat sich mit 4,2 Megawatt gegenüber 2 Megawatt beim ersten ES-Windprojekt mehr als verdoppelt. ENERCON verspracht sich mit diesem Anlagetyp Jahreserträge jenseits von 10 Mio. Kilowattstunden.

Trotz einiger unvermeidlicher Standzeiten durch Kinderkrankheiten betrug die Ausbeute nach 12 Betriebsmonaten am Standort Gundersheim rund 10,1 Millionen Kilowattstunden. Damit lassen sich rechnerisch circa 10.000 Bürger jährlich mit Strom versorgen.

Die Zahlen belegen welch gewaltiges Potential in der Windenergie steckt. Wollte man die gleiche Strommenge einer E-141 mit Photovoltaik erzeugen, bräuchte man dafür rund 100.000 Quadratmeter Modulfläche. Die Praxis zeigt, welche zentrale Bedeutung gerade die Windkraft für das Gelingen der Energiewende hat.