Biogasanlage Lorsch wird auf Energieeffizienz getrimmt – erste Maßnahme bereits umgesetzt

Seit dem 1. September steht die Lorscher Biogasanlage unter neuer Leitung. Ein Zusammenschluss aus rund 140 Bürgern und lokalen Landwirten kümmert sich seither um die Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Energiegenossenschaft Starkenburg hat zu diesem Zweck eine eigene Betreibergesellschaft gegründet.

Schon im ersten Betriebsmonat wurde eine wirkungsvolle Maßnahme zur Anlagenoptimierung umgesetzt. Der Austausch von zwei Rührwerken im 1.700 Kubikmeter fassenden Nachgärbehälter markierte den Start zu einem umfassenden Ertüchtigungs- und Optimierungsprogramm.

 

Georg Schumacher, der als Umwelttechnikingenieur und Vorstand der Energiegenossenschaft Starkenburg alle technischen Umbauten betreut, verspricht sich von der Maßnahme erhebliche Energieeinsparungen. „Wir können nun unseren Stromverbrauch um mehr als 100.000 Kilowattstunden jährlich senken. Die neuen Rührwerke verbrauchen nur noch die Hälfte wie die Vorgängermodelle.“ Auf knapp 25.000 Euro belaufen sich die Kosten für den Austausch, der in nur einem Arbeitstag bewerkstelligt werden konnte.

 

Thomas Dewald, der die landwirtschaftlichen Aktivitäten koordiniert, zeigt sich mit dem Start des neuen Betreiberteams zufrieden. „Die Zusammenarbeit zwischen der Genossenschaft und den Landwirten klappt prima. Wenn wir Ideen zur Optimierung des Anlagenbetriebs haben, dann wird da nicht lange diskutiert, sondern das wird auch gleich gemacht.“ Alle Beteiligten seien sehr engagiert bei der Sache, so der Lorscher Landwirt und zeigt sich zuversichtlich, die gesteckten Effizienzziele erreichen zu können.

 

Schon im Oktober steht die nächste Umbaumaßnahme an. Dann wird das Befüllsystem zur Eingabe der Maissilage ausgetauscht. Der neue Dosierer wird auf ca. 115.000 Euro veranschlagt.„Auch hier sparen wir wieder Energie und steigern gleichzeitig die Betriebssicherheit der Anlage“, erläutert Georg Schumacher die Planungen. Alle Kosten für die Optimierungsmaßnahmen waren nach Angaben der Starkenburger Energiegenossen  bereits in der Kalkulation für die Übernahme der Biogasanlage berücksichtigt.

 

Laut Schumacher sei die Finanzierung des Projektes unterdessen gesichert. „Wir sind hier jetzt auf der Zielgeraden und können die benötigten 1,5 Millionen Euro sogar zu 100% mit Eigenkapital stemmen.“
Überrascht war die neue Betreibergesellschaft über das rege Interesse an Betriebsbesichtigungen. So haben sich bereits der BUND Bensheim und eine international besetzte Gruppe aus französischen, polnischen und deutschen Jugendlichen zu Führungen angemeldet.

 

Für Landwirt Dewald ist das ein gutes Zeichen. „Wir freuen uns, wenn wir gerade die Jugend über die Chancen der Energieerzeugung mit nachwachsenden Rohstoffe vor Ort informieren können. Was wir hier machen, soll ja auch dazu beitragen die Zukunft der jungen Generation sichern“.