Bürgerwindpark Lammerskopf nimmt erste Hürde – Bieterkonsortium mit ES erhält Zuschlag für Leuchtturmprojekt bei Heidelberg

Gestern Abend hat das gemeinsame Bieterkonsortium mit den drei regionalen Bürgerenergiegenossenschaften (Heidelberger EG, Kraichgauer EG und EG Starkenburg), den Stadtwerken Heidelberg sowie dem Stadtwerkeverbund Trianel, den Zuschlag für die ausgeschriebenen Flächen am Lammerskopf zur Errichtung eines Windparks erhalten. Der Forst Baden-Württemberg hatte als Eigentümerin für die Verpachtung des Standortes ein europaweites Ausschreibungsverfahren durchgeführt.

Zwischen Schönau und dem Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen liegt eines der größten zusammenhängenden Areale in der Region, das für die Windkraftnutzung gut geeignet ist. Auf rund 600 ha Fläche kann nun eine Bürgerwindpark entwickelt werden. Es wäre der erste (!) Windpark im Rhein-Neckar-Kreis überhaupt. In diesem wichtigen Bereich der Erneuerbaren Energien ist die Region absolut rückständig.

Doch der Weg bis zum Bürgerwindpark ist noch weit und steinig. Zunächst müssen umfangreiche gutachterliche Voraussetzungen geschaffen werden, bevor überhaupt ein genehmigungsfähiger Antrag vorliegt. Die Auswirkungen des Projektes auf Flora, Fauna, Grundwasser und anderen Aspekten des Naturraumes gilt es dabei zu untersuchen. Insgesamt werden rund 5 Jahre bis zu einer Inbetriebnahme ins Land gehen.

Der Erneuerbare Strom soll unter anderem auch dabei helfen, die lokale Wärmewende in Heidelberg voranzubringen. Das bestehende Fernwärmenetz wird derzeit ausgeweitet und mit leistungsstarken Flusswasserwärmepumpen ausgestattet. Der Bedarf an fossilen Energieträger lässt sich damit deutlich reduzieren, allerdings wächst künftig auch hier der Stromhunger. Diesen Zusatzbedarf soll der Windstrom vom Lammerskopf decken helfen und in Heidelberg zu „Grüner Wärme“ werden. Neben der umfassenden Bürgerbeteiligung durch die drei regionalen Energiegenossenschaften, ist das eines der Besonderheiten des Leuchtturmprojektes.