„Wer unter einem Solardach lernt oder arbeitet, der soll auch den Nutzen haben“ -getreu diesem Motto erhalten sowohl das Überwald-Gymnasium, wie auch die Eugen-Bachmann Schule jeweils 1.070 Euro für das Sonnenjahr 2012. Grundlage dafür war der Wunsch der Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) beide Schulen dauerhaft an den Erträgen für Sonnenstrom zu beteiligen.
„Es ist unser Ziel, dass die finanziellen Vorteile der Erneuerbaren Energien bei den Menschen vor Ort ankommen“, betont ES-Vorstand Georg Schumacher und sieht in der Sonderzahlung ein zentrales Anliegen der Energiegenossenschaft Starkenburg verwirklicht. Im Herbst 2011 wurde auf dem Dach der Sporthalle im Schulzentrum eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 137 Kilowattpeak errichtet. Üblicherweise erhält bei Projekten dieser Art lediglich der Dacheigentümer eine Pacht. Doch die ES wollte nicht nur dem Kreis Bergstraße ein Nutzungsentgelt zahlen, denn davon hätten die Schulen keinen unmittelbaren Nutzen gehabt. Auf freiwilliger Basis wurde daher eine zusätzliche Bonuszahlung eingeführt. Beide Schulen erhalten 20 Jahre lang jeweils 3% vom Stromertrag.
An die Auszahlung hatte die ES allerdings eine zentrale Verpflichtung geknüpft: Einmal im Jahr müssen die Schulen eine Aktion zum Thema Photovoltaik durchführen. Für die „Woche der Sonne“ vom 26. April bis zum 5. Mai haben deshalb sowohl das Überwald-Gymnasium, wie auch die Eugen-Bachmann-Schule angekündigt, das Thema Photovoltaik im Rahmen einer Informationsveranstaltung aufzugreifen.
Damit die Schüler die Erträge des Sonnendachs stets im Blick haben, wurden von der Energiegenossenschaft großformatige Monitore angeschafft, die alle Leistungsdaten der Anlage in Echtzeit darstellen. Auf diese Weise ist diese zukunftsträchtige Technologie für die Schülerinnen und Schüler stets präsent. Gleichzeitig können die Informationen in den naturwissenschaftlichen Unterricht integriert werden. Die Photovoltaikanlage auf dem Schulzentrum hat seit Inbetriebnahme bereits 140.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und damit der Umwelt bislang 98 Tonnen CO2 erspart.
Vorstandsmitglied Georg Schumacher räumt unumwunden ein, dass die Energiegenossenschaft durch diese freiwillige Bonuszahlungen vergleichsweise hohe Betriebskosten für die PV-Anlage zu verkraften hat.
„Teilen gehört für uns zum genossenschaftlichen Geschäftsprinzip. Außerdem betrachten wir das auch als eine sinnvolle Investition in die Umweltbildung der nachkommenden Generation, die in Zukunft noch weitaus stärker als wir mit der Energiewende zu tun haben wird“, begründet der 52-jährige Wald-Michelbacher die Sonderzahlung.
Zusätzlich zu den Schulen profitieren knapp 60 Bürger vor Ort ebenfalls von der Photovoltaikanlage. Sie hatten die Kosten von rund 270.000 Euro zu 100% mit Eigenkapital finanziert und erhalten dafür 20 Jahre lang 5% Zinsen für diese nachhaltige Investition.