Die Energiegenossenschaft Starkenburg eG konnte ihre Energieproduktion im vergangenen Jahr deutlich steigern. Aus Sicht der Vorstandsmitglieder Micha Jost und Georg Schumacher ist die Bilanz überaus erfreulich. „Mit einer Ausbeute von rund 19 Millionen Kilowattstunden Strom und 2,3 Millionen Kilowattstunden Wärme können wir für das Jahr 2017 mehr als zufrieden sein.“
Die Steigerung resultiert im Wesentlichen aus einem Anlagenzuwachs sowie zusätzlichen Optimierungsmaßnahmen.
Mit ihren Energiemix aus Photovoltaik (PV), Wind und Biogas erzeugen die Starkenburger in der Region rund um ihren Heppenheimer Stammsitz jährlich genug, um rechnerisch 19.000 Energiesparer mit klimaneutralem Öko-Strom versorgen zu können. Auch bei der Wärmeversorgung steigerte sich die Genossenschaft im vergangenen Jahr. So wurden aus nachwachsenden Rohstoffen 2,3 Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt. Damit lassen sich rund 230.000 Liter Heizöl ersetzen.
Als positiven Beitrag zum Klimaschutz ergeben sich für das Jahr 2017 C02 –Einsparungen in Höhe von rund 10.300 Tonnen.
Zum aktuellen Portfolio der Starkenburger gehören neben 15 Bürgersolaranlagen, eine Biogasanlage, drei Bürgerwindräder und drei Windparkbeteiligungen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt im Kreis Bergstraße, wo 17 Projekte umgesetzt wurden, davon allein drei in der Kreisstadt Heppenheim. Die meisten Energieprojekte sind zu 100% mit Bürgergeld finanziert.
Ein neues Geschäftsfeld hat Vorstandsmitglied Georg Schumacher mit dem Bau einer großen Pelletheizung (100 KW Anschlussleistung) im Rathaus von Wald-Michelbach erschlossen. „Dort sind wir nun auch als Energiedienstleister aktiv“, so Schumacher, der als Umwelttechnikingenieur in dieser Materie zu Hause ist. Die Kommune spart dabei die Investition in moderne Heiztechnik, Wartung und Brennstoffeinkauf. Nur die verbrauchte Wärme wird abgerechnet. „Wir haben mit diesem Modell gute Erfahrungen gemacht und bietet dies auch anderen Kommunen an“, erläutert Schumacher.
Getragen wird die Genossenschaft von derzeit 840 Mitgliedern, die seit Gründung im Jahr 2010 mehr als 18 Millionen Euro in den regionalen Ausbau von Erneuerbaren Energien gesteckt haben. „Es gibt immer noch eine Warteliste, denn nur mit neuen Projekten können wir auch weitere Interessenten aufnehmen“, sagt Vorstandsmitglied Jost. Dabei legen die Genossen großen Wert darauf, dass bei einer finanziellen Beteiligung zunächst immer die Bürger am Projektort zum Zug kommen.
Auch für 2018 planen die Starkenburger einen weiteren Anlagezuwachs. „Wir bleiben in Sache Energiewende weiter am Ball. Es liegen bereits zwei neue PV-Projekte auf dem Schreibtisch“, beschreibt Vorstandsmitglied Jost den weiteren Wachstumskurs der Bürgerenergiegenossenschaft. In diesem Jahr soll die Marke von 20 Millionen Kilowattstunden Ökostrom deutlich übertroffen werden.