Erste Million ist geschafft – Bürgerwindrad auf der Neutscher Höhe liegt in Sachen Stromerzeugung gut im Plan

Vielleicht hat ja auch das neu errichtete Bürgerwindrad auf der Neutscher Höhe einen kleinen Teil dazu beigetragen, dass der von besorgten Zeitgenossen prognostizierte Stromkollaps während der winterlichen Kälteperiode bislang nicht eingetreten ist. Die „Gute Ute“, wie das Zwei-Megawatt Bürgerwindrad von den Mitgliedern der Energiegenossenschaft Starkenburg liebevoll genannt wird, hat sich auf jeden Fall mächtig ins Zeug gelegt. Knapp 9 Wochen nach Inbetriebnahme sind nun schon 1 Million Kilowattstunden auf der Uhr – frischer Odenwaldwind für die Steckdosen der Region.

Der Neutscher Manfred Conrad hat das Bürgerwindrad von zu Hause aus ständig im Blick und konnte dabei feststellen, dass gerade der schneidende Ostwind während der Frosttage der Anlage zu beachtlichen Erträgen verholfen hat. „Gerade während der kalten Tage ist das Genossenschaftswindrad konstant gut gelaufen“, so die Analyse des Neutschers.

Conrad, der auch dem Aufsichtsrat der Energiegenossenschaft angehört, verfolgt die Kraftanstrengungen der „Guten Ute“ nicht nur mit eigenen Augen, sondern hat per Mausklick den Zugriff auf alle Betriebsdaten via Internet. Auf diese Weise lassen sich alle wichtigen Informationen per Tastendruck abrufen und für statistische Auswertungen aufbereiten.

„Der bisherige Tagesrekord der „Guten Ute“ war am 2. Februar zu verzeichnen. In nur 24 Stunden wurden 42.287 Kilowattstunden Strom erzeugt“, weiß Manfred Conrad.

Vorstandsmitglied Micha Jost zeigt sich erfreut über den guten Start. „Wir sind mit den bisherigen Stromerträgen zufrieden und hoffen, dass wir uns durch Optimierung in der Betriebsführung noch steigen können“, so das Vorstandsmitglied aus Darmstadt.

An der Finanzierung des 3,5 Millionen Euro Projektes haben sich mehr als 250 Bürger aus der Region beteiligt,  die sich über jeden windigen Tag besonders freuen können.

Die Energiegenossenschaft Starkenburg verfolgt das Ziel, noch weitere Vorhaben zur Nutzung der Windenergie in der Region umzusetzen.

Für den 16. Februar ist Micha Jost von der Gemeinde Lautertal zu einer Bürgerversammlung eingeladen, um das genossenschaftliche Beteiligungsmodell vorzustellen. In der Odenwaldgemeinde herrscht ein großes parteiübergreifendes Interesse am Ausbau der Windenergie –  unter intensiver Einbindung der Bürger vor Ort.

Jost sieht hier ein interessantes Potential für weitere Genossenschaftsprojekte „Vielleicht bekommt unsere Gute Ute in Lautertal noch Geschwister“.