In den kommenden Wochen fallen zentrale Entscheidungen für die Zukunft der Energiewende in unserer Region:
Am 21. November berät der Planungsausschuss des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN) über den Teilregionalplan Windenergie, am 12. Dezember entscheidet die Verbandsversammlung endgültig. Damit wird festgelegt, wo künftig Windenergie möglich ist – und wo nicht.
Gefährdet ist der Status einer Windvorrangfläche am Lammerskopf zwischen Heidelberg und Schönau an dessen Umsetzung auch die Energiegenossenschaft Starkenburg, gemeinsam mit der Heidelberger Energiegenossenschaft und der Bürgerenergiegenossenschaft Kraichgau beteiligt ist. Hier soll ein Bürgerwindpark entstehen.
Wir fordern den VRRN und seine Ausschussmitglieder auf:
👉 Lassen Sie den Lammerskopf im Regionalplan und ermöglichen Sie die vertiefte Prüfung des Projekts
Warum der Lammerskopf bleiben muss:
- Der Lammerskopf ist einer der besten Windstandorte Nordbadens.
Er gehört zu den windreichsten Gebieten der gesamten Metropolregion und bietet damit beste Voraussetzungen, um effizient und klimafreundlich Strom zu erzeugen – dort, wo er auch gebraucht wird – in Heidelberg. - Die Verträglichkeit mit dem Naturschutz ist weitgehend gegeben – Konflikte in Teilbereichen sind lösbar. Die bisher vorliegenden, umfangreichen Gutachten zeigen: Ein Windprojekt ist unter Berücksichtigung geeigneter Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen grundsätzlich möglich. Selbst die Höhere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe hält die vorgelegte FFH-Verträglichkeitsprüfung für plausibel. Offene Detailfragen – etwa zur Zuwegung – können und sollen im nachgelagerten Genehmigungsverfahren geklärt werden. Ein Abbruch des Verfahrens an dieser Stelle wäre voreilig und vor allem fachlich unbegründet.
- Das Projekt ist regional, bürgernah und vorbildlich. Am Lammerskopf plant kein auswärtiger Großkonzern, sondern ein Konsortium aus drei regionalen Energiegenossenschaften und den Stadtwerken Heidelberg. Über 50 % der Anteile liegen bei Bürgerenergiegenossenschaften – damit bleibt die Wertschöpfung in der Region und das Projekt unter demokratischer Kontrolle. Die Stadt Heidelberg als größte Standortkommune unterstützt das Vorhaben ausdrücklich.
- Faire Lastenverteilung in der Energiewende. Während im Neckar-Odenwald-Kreis bereits 43 Windräder stehen und 14 weitere geplant sind, gibt es im Rhein-Neckar-Kreis bisher keine einzige Anlage. Gerade deshalb wäre es ein falsches Signal, den Lammerskopf – das wichtigste Projekt im Kreis – zu streichen. Die Energiewende ist eine gemeinsame Aufgabe, und alle Regionen sollten ihren Beitrag leisten.
- Der Lammerskopf ist bereits jetzt schon der am besten untersuchte Standort der Region. In enger Abstimmung mit Behörden, Fachgutachtern und Naturschutzverbänden wurden in den letzten Jahren umfangreiche Untersuchungen durchgeführt – in einer Detailtiefe, die bereits Genehmigungsniveau erreicht. Dass nun kleinste Unklarheiten (z. B. zur Zuwegung auf nur 0,01 % der Fläche) als Ablehnungsgrund herangezogen werden, ist unverhältnismäßig. Die Regionalplanung überschreitet hier ihre raumplanerischen Kompetenzen und verletzt den Gleichbehandlungsgrundsatz im Vergleich zu anderen Standorten.
Was auf dem Spiel steht:
- 80–90 Millionen Euro Investition in eine klimafreundliche, regionale Energieversorgung
- Rund 150 Millionen kWh grüner Strom pro Jahr, genug für zehntausende Haushalte
- Versorgungssicherheit und regionale Wertschöpfung für Stadt und Umland
- Ein wichtiger Beitrag zur regionalen Wärmewende, z. B. durch den Betrieb der geplanten Flusswasserwärmepumpen der Stadtwerke Heidelberg für das kommunale Nahwärmenetz.
Unser Appell:
Beenden Sie den Prozess am Lammerskopf nicht politisch, bevor er fachlich abgeschlossen ist.
Geben Sie der Fläche die Chance, in die zweite Offenlage zu gehen – für eine sachgerechte, vertiefte Prüfung durch Fachbehörden, Gutachter und für eine genossenschaftliche Bürgerbeteiligung.
Petitionsstarter: Thomas Rinneberg