Lautertal auf dem Weg zu mehr Solarstrom | Freiflächen-PV-Anlagen sollen mit Bürgerbeteiligung umgesetzt werden

Gemeinsam mit der ENTEGA und der GGEW hat die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) am vergangenen Dienstag (4.6.) im Lautertaler Ausschuss für Bau-, Umwelt und Infrastruktur ihr Konzept zum Bau von PV-Freiflächenanlagen vorgestellt. Voruntersuchungen hatten ergeben, dass an in der Odenwaldkommune mehrere geeignete Standorte zu finden sind. Lautertal hatte im Vorfeld auch bereits einen Kriterienkatalog für potenzielle Investoren erarbeitet. Mit diesem Rahmen will die Kommune die Entwicklung der PV-Freiflächen in geordneten Bahnen lenken. Ein Kernelement war eine umfassende Bürgerbeteiligung. Man legt seitens der Politik Wert darauf, dass auch die Menschen vor Ort von einer solchen Anlage finanziell profitieren.

Im Gepäck hatten die Referenten daher das Konzept eines „Bürgersolarparks“. Wenn es denn zu einer PV-Freiflächenanlage kommen sollte, dann mit umfassender Beteiligung der Menschen vor Ort. In Sachen Bürgerbeteiligung verfügt die ES bereits über ein Jahrzehnt an Erfahrungen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kann auf diese Weise einen besonderen Schub und zudem die notwendige Akzeptanz bekommen. Im Lautertal betreibt die ES schon seit 2019 erfolgreich drei PV-Dachanlagen, die damals zu 100% mit Bürgergeld finanziert wurden. Das Beteiligungskonzept der Starkenburger fand in der Bevölkerung schon damals großen Anklang.

Beim Blick auf den jährlichen Stromverbrauch Lautertals in Höhe von 20 Mio. Kilowattstunden wurde deutlich, dass der bisherige Anteil an lokal erzeugtem Sonnenstrom mit rund 4 Mio. Kilowattstunden pro Jahr noch lange nicht für die bilanzielle Eigenversorgung ausreicht.

Bei der Präsentation wurde als Beispiel eine 10 ha große PV-Anlage betrachtet. Hier könnten rund 12 Mio. Kilowattstunden Solarstrom klimaneutral erzeugt werden. Das Areal wäre künftig als extensive Grünlandfläche (keine Düngung, keine Pflanzenschutzmittel und keine Bodenbearbeitung) ein wertvolles Element für den Artenschutz und könnte zudem noch als Schafweide dienen.

Ein wesentliches Kriterium zum Gelingen eines solchen Vorhabens ist jedoch der Netzanschluss. An dieser Stelle muss nun sehr intensiv geprüft werden, ob die Rahmenbedingungen in Lautertal passen und die Kapazität des Netzes den Anforderungen genügen.