Projekt SolarSTARK 9 lässt Mitgliederzahl der Energiegenossenschaft Starkenburg auf über 500 anwachsen

Nachhaltiger kann man mit Energie eigentlich kaum umgehen. Ab sofort wird auf der Neunkircher Höhe gespeicherte Sonnenenergie in Form von Holzstämmen mit Photovoltaikstrom zu Brennmaterial verarbeitet. SolarSTARK 9, das neuen Bürgerprojekt der Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) auf dem Dach eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs, versorgt den dortigen Maschinenpark künftig mit kostengünstigem und klimaneutralem Sonnenstrom. Da die Solarenergie mittlerweile den Steckdosenpreis deutlich unterschritten hat, wird der Eigenverbrauch zunehmend interessanter. Die 51 Kilowattpeak-Anlage beschert nun dem Halleneigentümer neben der Dachpacht zusätzlich eine geringere Stromrechnung.

Die Investitionssumme für SolarSTARK 9 in Höhe von rund 66.000 Euro wurde zu 100% über eine genossenschaftliche Bürgerbeteiligung finanziert.  Mit dem neuen Projekt verfügt die ES nun über insgesamt 9 Bürgersolaranlagen, verteilt auf drei südhessische Landkreise mit einer Leistung von insgesamt 600 Kilo¬wattpeak, was einer Stromausbeute von jährlich einer halben Million Kilowattstunden entspricht. Die Mitgliederzahl hat sich parallel dazu auf 509 erhöht – damit zählen die Starkenburger nunmehr zu den größeren Energiegenossenschaften Hessens.

„Wir können den Strombedarf unserer Mitglieder rechnerisch fast komplett über Photovoltaik decken“, freut sich Georg Schumacher, ES-Vorstand und zuständig für die Solarsparte der Energiengenossenschaft. Die Errichtung der neuen Bürgersolar¬anlage in Neunkirchen in der Gemeinde Modautal hat Schumacher von der Planung bis zur Umsetzung gemeinsam mit einer lokalen Fachfirma innerhalb von nur 15 Ta¬gen umgesetzt.

Neben Photovoltaikanlagen betreibt die ES schon seit Ende 2011 ein Bürger-windrad nahe Ober-Beerbach. Hier wurden allein im vergangenen Jahr 4,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Das Windrad auf der Neutscher Höhe zählte damals zu den ersten genossenschaftlich betriebenen Windenergieanlagen Deutschlands.

Vorstandsmitglied Micha Jost sieht die derzeitige Mitgliederentwicklung der ES allerdings mit gemischten Gefühlen.

„Letztlich können wir nicht wirklich zufrieden sein, denn noch immer schieben wir einen Berg von rund 500 aufnahmewilligen Bürgern vor uns her, die wir andauernd vertrösten, weil die entsprechenden Projekte vor Ort fehlen“, gibt Jost zu bedenken.

„Wir müssen daher weiter in der Vorwärtsbewegung bleiben und schnellstmöglich weitere Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energie in Angriff nehmen“, beschreibt der 51jährige Darmstädter die Marschrichtung für die nächsten Monate.

Auf der Liste steht neben der Photovoltaik und Windenergie auch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom mit einem energieeffizienten Blockheizkraftwerk