Respekt wer`s selber macht- Landwirte reparieren Wärmetauscher in der Biogasanlage

Für den erfolgreichen Betrieb einer Biogasanlage sind schnelle Reaktionszeiten bei der Beseitigung auftretender technischer Probleme ganz entscheidend. Daher besteht die Betreibergemeinschaft der Biogasanlage Lorsch neben der Energiegenossenschaft Starkenburg auch aus Landwirten.

Im vorliegenden Fall hat sich diese enge Zusammenarbeit wieder einmal bewährt. Diesmal galt es ein zentrales Bauteil der Anlage schnell wieder in Stand zu setzen. Der rund 1000 kg schwere Wärmetauscher, der das Gärsubstrat auf der erforderlichen Temperatur hält war undicht geworden. Wegen der besonderen Bedeutung für den laufenden Anlagenbetrieb musste rasch Abhilfe geschaffen werden. Nach Rücksprache mit dem Hersteller beschlossen die Landwirte die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen.

 

Rund 41 Grad Prozesswärme benötigen die Mikroorganismen für eine optimale Methangaserzeugung. Daher braucht das System kontinuierlich Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk. Ein großvolumiger modular aufgebauter Wärmetauscher stellt die schnelle Wärmeübertragung sicher.

 

Wegen der Leckage mussten nun alle Dichtungen ersetzt werden. Jede dieser Kunststoffelemente hatte einen Durchmesser von über einem Meter. Aufgrund der beengten Verhältnisse im Pumpenhaus, musste das schwere Bauteil zunächst mit dem Teleskoplader aus dem Pumpenhaus transportiert werden. Danach begann die eigentliche Zerlegung in die einzelnen Ringsegmente. Nach einer ausführlichen Reinigung der Bauteile, konnten die neuen Flächendichtungen montiert werden. Der letzte Arbeitsgang war auch der komplizierteste, denn es galt den Wärmetauscher wieder millimetergenau in das Rohrleitungssystem zu platzieren.

 

Rund 5 Stunden nahm die Aktion in Anspruch. Noch am selben Tag konnten die Temperaturen im 1.400 Kubikmeter fassenden Großbehälter wieder hochgefahren werden.