Neben dem Bau und dem Betrieb von PV-, Wind und einer Biogasanlage hat die Energiegenossenschaft Starkenburg ihr Betätigungsfeld erweitert und bietet seit geraumer Zeit auch Ökostrom an. Gemeinsam mit 62 weiteren Genossenschaften haben sich die Starkenburger zu den Bürgerwerken eG zusammengeschlossen und vermarkten unter diesem Dach Energie aus eigener Erzeugung und das überraschend günstig. Entgegen dem allgemeinen Trend wurde der Strompreis 2017 nicht erhöht.
In der Region Starkenburg kostet die Kilowattstunde immer noch 26,10 Cent (zum Tarifrechner >>).
Grüner Strom von Bürgern für Bürger zu einem fairen Preis, diese Idee steckt hinter den Bürgerwerken. Der Verbund von Bürgerenergiegenossenschaften liefert in ganz Deutschland Ökostrom, ein bislang einzigartiges Modell. Der Strom stammt zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energieanlagen in Deutschland. Einen Teil liefern Bürgerwind- und Bürgersolarkraftwerke der Mitgliedsgenossenschaften, der Rest wird aus einem Wasserkraftwerk in Bayern bezogen. „Unser Ziel ist, dass sich die Bürger zunehmend selbst mit sauberer Energie aus eigenen Anlagen vor Ort versorgen können. Auf diese Weise wird der Energiesektor nachhaltiger, transparenter und demokratischer“, sagt Micha Jost, Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Starkenburg (ES).
Strom ist für die meisten Menschen bisher immer noch ein anonymes Produkt. Dabei werden Erneuerbare Energien in direkter Nachbarschaft zum Endverbraucher produziert. Überall in Deutschland sind dezentrale Wind- und Solarenergieanlagen entstanden – davon fast die Hälfte in Bürgerhand. Viele Verbraucher möchten ihren Strom nicht nur aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen beziehen, sondern auch wissen, wo der Strom herkommt. Genau das bieten die Bürgerwerke an: Auf ihrer Internetseite www.buergerwerke.de stellen sie die Erzeugungsanlagen vor und präsentieren die engagierten Bürger, die diese gebaut haben.
„Endlich können wir Strom aus unseren Anlagen direkt an Endverbraucher liefern, gewissermaßen Energie – frisch vom Erzeuger“, bringt Vorstandsmitglied Micha Jost das Angebot auf den Punkt. So gehört beispielsweise auch ein Kindergartendach in Zwingenberg und das Windrad auf der Neutscher Höhe bei Seeheim-Jugenheim zu den Anlagen, die den Bürgerstrom erzeugen. Gemäß ihrem Genossenschaftsnamen vertreiben die Starkenburger ihr Produkt unter dem markanten Label „STARKstrom“.
Energie in Gemeinschaft
Die Bürgerwerke eG bilden mittlerweile ein deutschlandweites Netzwerk. Die Erlöse aus dem Stromverkauf gehen direkt an die Energiegenossenschaften vor Ort, damit diese die Energiewende in ihrer Region weiter voranbringen. Mit diesem Modell schaffen sich die Energiegenossenschaften eine zusätzliche Perspektive, um ihren Strom jenseits der Einspeisevergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu vermarkten.
„Damit schließt sich für uns auch eine logische Wertschöpfungskette von der nachhaltigen Stromerzeugung bis hin zum Verbrauch“, erläutert ES-Vorstandsmitglied Jost das Grundkonzept des grünen Bürgerstroms.