Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Dazu gehört beispielsweise die Besteigung eines Windrades. Linn Haeffner aus Zell/Bad König wurde dieses seltene Privileg zuteil, als Gewinnerin eines Wettbewerbs beim diesjährigen Windparkfest der Energiegenossenschaft Starkenburg (ES). Trotz Schneeregens hatte die 20-jährige Studentin sichtlich Freude an ihrer einzigartigen „Gipfeltour“ im Windpark Mossautal.
Der Termin musste von langer Hand geplant werden, da die junge Frau mittlerweile in der Schweiz studiert und nicht mehr allzu häufig in ihrer Odenwälder Heimat anzutreffen ist. Aus praktischen Erwägungen stellten die Stadtwerke Viernheim ihre Anlage im Mossautal für die Windradbegehung zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um Windräder mit 2,4 Megawatt Leistung, einer Nabenhöhe von 120 Metern und einem Rotordurchmesser von 117 Metern.
Vor dem Aufstieg musste zunächst die umfangreiche Schutzausrüstung angelegt werden. Sicherheit wird schließlich bei der Begehung technischer Anlagen großgeschrieben. Für Linn Haeffner waren Klettergurt, Sicherungsseile und Schutzhelm jedoch nichts Neues. Als leidenschaftliche Bergsteigerin gehört diese Ausstattung zu ihrem Hobby.
ES-Vorstand Georg Schumacher begleitete die Preisträgerin bei ihrem Besuch im Windpark. Als erfahrener Drachenflieger ist er mit dem Aufenthalt in luftiger Höhe bestens vertraut. Für die sicheren Rahmenbedingungen und die technische Betreuung der Gäste sorgten die erfahrenen Betriebsführer der Stadtwerke Viernheim Andreas Vondung und Marco Wühler. Beide sind für Besucherführungen speziell geschult.
Der Aufstieg zur Gondel gelang der Seilschaft in einer Kombination aus schweißtreibender Kletterei und Aufzugnutzung. Nach der Besichtigung der eindrucksvollen Technik im Maschinenhaus stand optional der Ausstieg zum „Balkon“ des Windrades auf dem Programm. Diese Chance ließ sich die kletterbegeisterte Studentin natürlich nicht entgehen. Ohne Höhenangst und gänzlich schwindelfrei bestieg sie –doppelt mit Seilen gesichert- das zugige Dach der 120 Meter hohen Anlage. Ein echter Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Leider trübte der einsetzende Schneeregen eine gute Fernsicht, was dem Vergnügen der Preisträgerin jedoch absolut keinen Abbruch tat.
Vom rund 2-stündigen Ausflug war die Studentin sichtlich überwältigt. Eine solch einmalige Gelegenheit bietet sich nicht alle Tage. Windkraft findet Linn Haeffner übrigens „echt stark“.