Von 13 auf 1.000 – die Energiegenossenschaft Starkenburg wird 10 Jahre alt

Am 15. Dezember 2020 feiert die Energiegenossenschaft Starkenburg ihren 10ten Geburtstag. Was zunächst mit 13 Gründungsmitgliedern in Heppenheim begann, hat sich im Laufe der Zeit zu  stattlicher Größe entwickelt. Über 1.000 Energiegenossinnen und -genossen engagieren sich mittlerweile für das Ziel einer „Energiewende von unten“.

Am Anfang stand die Frage, was können Bürger vor Ort tun, um die Erneuerbaren Energien in der Region voranzubringen. Die knappe Antwort nach 10 Jahren lautet: Eine ganze Menge. Mittlerweile wurden gemeinschaftlich über 20 Millionen Euro in erneuerbare Energien investiert. 23 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom kommen alljährlich aus eigenen Genossenschaftsanlagen  – aus Sonne, Wind und Biomasse. Rund 11.000 Tonnen CO2 pro Jahr werden der Umwelt damit erspart.

Zentrales Anliegen der Starkenburger ist es, dass dabei die Menschen vor Ort umfassend von den Projekten profitieren. Daher werden die Investitionen in die Erneuerbaren Energien überwiegend mit Bürgergeld finanziert. Der Gewinn daraus fließt dann in Form von Zinsen und Dividenden zurück an die Mitglieder.

Besondere Highlights der vergangenen 10 Jahre waren die Realisierung des ersten Windparks im Kreis Bergstraße („Greiner Eck“), die Übernahme einer Biogasanlage in Lorsch gemeinsam mit der lokalen Landwirtschaft und mittlerweile 31 Bürgersolaranlagen. Sogar ein PV-Projekt in Mali haben die Starkenburger umgesetzt.

Grundlage für die dynamische Entwicklung ist das große Fachwissen innerhalb der Genossenschaft. So gehörten Experten der Erneuerbaren Energien bereits zum Gründerteam. Vor allem im Bereich der Solarenergie wurden viele Projekte umgesetzt. Verantwortlich dafür ist Vorstandsmitglied Georg Schumacher, der als gelernt Umwelttechnikingenieur in seinem Berufsleben schon rund 900 PV-Anlagen gebaut hat. Nun treibt er für die Starkenburger den Ausbau von Sonnenstrom mit Nachdruck voran.

„Wir hätten nie gedacht, dass aus dieser kleinen Genossenschaftsidee einmal so etwas Großes werden könnte“, sagt Micha Jost, Gründungsmitglied und einer der drei Vorstände. Für die Arbeit bei der Genossenschaft hatte er seinen sicheren Rathausjob an den Nagel gehängt.

In die Zukunft blicken die Energiegenossen mit reichlich Optimismus. Dazu Vorstandsmitglied Jost: „Die Bürger sind in Sachen Klimaschutz deutlich weiter als die Politik. So ist die Bereitschaft der Menschen, eigenes Geld in Saubere Energien vor Ort zu investieren ungebrochen. Was uns dabei antreibt ist ein zeitlos kluger Satz des Genossenschaftspioniers Friedrich-Willhelm Raiffeisen – Was einer allein nicht schafft, das schaffen Viele“.