Bilanz für WindSTARK 1 – Energiegenossenschaft Starkenburg mit erstem Betriebsjahr sehr zufrieden
Für die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) nahm das erste Betriebsjahr ihres Bürgerwindrades auf der „Neutscher Höhe“ einen erfreulichen Verlauf. Die „Gute Ute“ wie das 2‐ Megawattkraftwerk auch gerne genannt wird, kam im Jahr 2012 rechnerisch auf rund 2.200 Vollaststunden und brachte einen Stromertrag von 4,44 Millionen Kilowattstunden. „Schon das erste Jahr verlief vielversprechend. Ohne die unvermeidlichen Anlaufprobleme hätten wir sogar ein noch besseres Ergebnis erreichen können“, erläutert Georg Schumacher, ehrenamtliches Vorstandsmitglied der ES.
Alle 282 am Projekt beteiligten Bürger durften sich bereits über die Zinsüberweisungen für das Wirtschaftsjahr 2012 freuen. Aufmerksam verfolgt die ES die aktuelle Diskussion um die Frage der Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen im Odenwald. Andreas Guthier, Aufsichtsratsmitglied und gelernter Betriebswirt kommt aufgrund der vorliegenden Zahlen zu einem klaren Ergebnis: „Unser Standort, der ja schließlich auch im Odenwald liegt, bietet eine ausgesprochen gute Wirtschaftlichkeit. Für unsere Mitglieder ist das eine solide Investition“, erklärt der Heppenheimer Finanzexperte.
Die ES verweist dabei auf den praktizierten genossenschaftlichen Grundsatz, dass derjenige, der auf ein Windrad schaut, auch den Nutzen haben soll. „Dieses Beteiligungsprinzip zur direkten Einbindung der Bürger, können wir allen Kommunen, die sich mit dem Thema Windkraft beschäftigen nur wärmstens empfehlen. Wir sind auch gerne bereit unsere Erfahrungen zu teilen“, ergänzt Aufsichtsratsmitglied Guthier.
In der Debatte besorgter Naturschützer über potentielle Windanlagenstandorte fehlt nach Meinung der ES vielfach die Kenntnis darüber, dass die Planungen stets umfangreiche Gutachten zu Flora und Fauna beinhalten und in ausgewiesenen Schutzgebieten zusätzliche FFH (Flora‐Fauna‐Habitat)‐Verträglichkeitsanalysen erforderlich sind. „Die gutachterliche Prüfung naturschutzfachlicher Aspekte nimmt den größten Teil der Genehmigungsplanung ein. Wer sich ernsthaft mit diesem Thema befasst, der wird überrascht sein, wie streng hier die behördlichen Vorgaben in punkto Ökologie sind“, erläutert Vorstandsmitglied Georg Schumacher die gängige Praxis.
„Im Übrigen zählt der beginnende Klimawandel zur ärgsten Bedrohung für den Fortbestand der heimischen Flora und Fauna. Diesen Aspekt darf man in der Diskussion über das Für und Wider der Windkraft nicht aus den Augen verlieren“, so der 52jährige Umweltingenieur, der privat neben einer eigener Photovoltaikanlage und Pelletheizung, auch noch ein reaktiviertes Mühlrad als Stromquelle für seine Elektrofahrzeuge nutzt.
Dach Berechnungen der ES hat die „Gute Ute“ der Umwelt allein 2012 rund 2.200 Tonnen CO2 erspart. „Auch das ist ein konkreter Beitrag zum Klima‐ und Naturschutz vor Ort“, ergänzt Vorstandsmitglied Schumacher.