SolarSTARK 48 XXL – Energiegenossenschaft Starkenburg wird Projektpartner bei PV-Freiflächenanlage in Lampertheim – Bürgerbeteiligung im Volumen von mehr als 1 Mio. €

Seit Januar 2025 speist die neue Photovoltaik-Freiflächenanlage der Solarpark Lampertheim GmbH zuverlässig Strom ins Netz. Mit einer Leistung von rund 6 Megawatt erzeugt sie jährlich so viel klimafreundlichen Strom, dass rechnerisch rund 7.000 Menschen aus dem Projektumfeld damit versorgt werden können. Errichtet wurde die Anlage von einem Konsortium aus GGEW AG und der ENTEGA Regenerativ GmbH.

Um nun auch die Bürgerinnen und Bürger stärker einzubinden, hat die GGEW AG jetzt die Hälfte ihres Anteils an die Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) abgegeben. Aufgabe der ES wird darin bestehen eine umfassende regionale Bürgerbeteiligung zu organisieren. Hierbei geht es um ein Volumen von über 1 Mio. Euro. In diesem Zusammenhang ist eine Informationsveranstaltung vor Ort geplant. Gleichzeitig sind bereits ab sofort digitale Informationen verfügbar.
Die Solarpark Lampertheim GmbH wird nun von drei gleichberechtigten Partnern getragen: der GGEW AG, der ENTEGA Regenerativ GmbH und der Energiegenossenschaft Starkenburg eG – alle halten jeweils 33,3 Prozent der Anteile.

Carsten Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der GGEW AG, betont:
„Die Bürgerbeteiligung ist uns allen ein besonderes Anliegen. Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir, dass die Menschen vor Ort nicht nur von sauberem Strom, sondern auch direkt von den wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Die Energiegenossenschaft Starkenburg eG kann in Sachen Bürgerbeteiligung auf 15 Jahre Erfahrung verweisen und ist von daher eine ideale Ergänzung der bisherigen Betreibergesellschaft.“

Mit der neuen Konstellation setzen die drei Partner ein deutliches Zeichen für eine dezentrale und bürgernahe Energiewende in Südhessen.

Projektinformationen für die Bürgerbeteiligung können bei der Energiegenossenschaft Starkenburg eG unter info@energiestark.de angefordert werden.

Am 22.10. findet im Lampertheimer Stadthaus (Römerstraße 102) ein Infoabend statt (Beginn: 19:00 Uhr).

Generalversammlung der Energiegenossenschaft in Elmshausen: Positive Bilanz, erfolgreiche Projektentwicklung… und 5 % Dividende

Auch in diesem Jahr konnte die Generalversammlung der Energiegenossenschaft  im Festzelt des TSV Elmshausen eine äußerst positive Bilanz der Geschäftsentwicklung ziehen. 

Der Vorstand berichtete umfassend über das Geschäftsjahr 2024. In einem über 100seitigen Geschäftsbericht, der  allen Mitgliedern vorlag, wurden die relevanten Entwicklungen ausführlich dargestellt. Die wesentlichen Zahlen und Grafiken wurden in Auszügen präsentiert. Trotz eines insgesamt durchschnittlichen Jahres konnte die Genossenschaft eine Dividende von 5 % an die Mitglieder ausschütten – ein erfreuliches Ergebnis, das den positiven Trend und die solide finanzielle Basis der Genossenschaft widerspiegelt.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor liegt in dem bisherigen Investitionsvolumen von über 22 Millionen Euro in Erneuerbare Energien. Dieses bedeutende finanzielle Engagement, das weitgehend aus Bürgerkapital besteht, umfasst 45 Bürgersolaranlagen, eine Biogasanlage, drei Bürgerwindräder sowie vier Beteiligungen an Windparks. Im vergangenen Jahr wurden rund 25 Millionen Kilowattstunden grünen Stroms erzeugt – ein beeindruckendes und solides Ergebnis, das die Rolle der Genossenschaft als wichtigen Akteur im Bereich der erneuerbaren Energien unterstreicht.

Mit Blick auf die Zukunft setzt die Energiegenossenschaft weiterhin auf den Ausbau von Photovoltaikanlagen, insbesondere auf Dächern, aber auch im Zusammenhang mit Freiflächenanlagen. An mehreren Standorten laufen derzeit Genehmigungsverfahren. Trotz zuweilen fordernder genehmigungstechnischer Hürden, sind wir zuversichtlich die Projekte planmäßig umsetzen zu können.

Auch im Bereich der Windenergie gibt es erfreuliche Fortschritte zu vermelden: Der Bürgerwindpark Lammerskopf bei Heidelberg wird in enger Zusammenarbeit mit weiteren Energiegenossenschaften, den Stadtwerken Heidelberg und dem Trianel-Stadtwerke-Verbund konsequent vorangetrieben – eine Kooperation, die großes Potenzial für die Zukunft bietet.

Zusätzlich wurden an die Mitglieder im vergangenen Jahr Zinsen in Höhe von über 300.500 Euro für investierte Beträge in Form von nachrangigen Darlehen ausgezahlt – ein weiteres Zeichen für die positive Entwicklung der Genossenschaft.

Im Rahmen der Versammlung fand zudem die turnusgemäße Wahl des Aufsichtsrats statt. Einstimmig wiedergewählt wurden Manfred Conrad, Andreas Guthier, Brigitte Pötzl und Georg Schumacher. Neu im Gremium begrüßen wir herzlich Gerd Rech, der als neues Aufsichtsratsmitglied die Genossenschaft verstärken wird.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt die lange Warteliste für neue Mitglieder. Aktuell warten mehrere Hundert Interessierte darauf, Teil unserer Gemeinschaft zu werden. Aufgrund der Satzung können neue Mitglieder jedoch nur aufgenommen werden, wenn zusätzlicher Kapitalbedarf besteht und sie aus dem direkten Umfeld neuer Projekte stammen. Mit Blick auf die geplanten Großprojekte sind wir jedoch zuversichtlich, dass die Warteliste im Jahr 2025 verkürzt werden kann.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Wettbewerb „EchtSTARK 2025“, bei dem die Genossenschaft erneut herausragende bürgerschaftliche und gemeinwohlorientierte Initiativen aus der Region auszeichnete. Aus sieben eingereichten Vorschlägen erreichten drei Finalisten die Endrunde und stellten ihre beeindruckenden Projekte dem Publikum vor. Die nachfolgende Abstimmung der Mitglieder brachte folgendes Ergebnis:

  1. KLIO – Klima-Initiative Ober-Ramstadt e.V.
    Preisgeld: 2.000,- €

  2. ABS Amphibien/Reptilien- und Biotopschutz Baden-Württemberg e.V. – Projekt „Wildes Heidelberg“
    Preisgeld: 1.500,- €

  3. Historischer Verein Neutsch e.V.
    Preisgeld: 1.000,- €

Die Genossenschaft bedankt sich bei allen Engagierten, die mit ihren Initiativen die Region nachhaltig stärken und lebenswert gestalten.

Foto: BBEn/Silke Reents

Rückblick auf den Bürgerenergiekonvent 2025 in Berlin – Energiegenossenschaft Starkenburg mittendrin

Am 16. und 17. Mai 2025 fand der Bürgerenergiekonvent des Bündnis Bürgerenergie in Berlin statt – ein zentrales Treffen der Bürgerenergiebewegung in Deutschland. Auch wir von der Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) waren mit dabei – nicht nur als Teilnehmende. Unsrere Windkraftexpertin Julia Straus war mit ihrer Expertise als Referentin im Workshop „Windenergie für Bürgerenergiegemeinschaften“ gefragt.

In ihrem Beitrag präsentierte Julia die zahlreichen ES-Windprojekte und gab konkrete Einblicke in unsere langjährigen Erfahrungen bei der Planung und Gestaltung von Bürgerbeteiligung. Auf besonderes Interesse stießen dabei die verschiedenen standortspezifischen Kooperationsmodelle der Starkenburger. Hier wurde deutlich, dass es darauf ankommt aus der Fülle von Betreiberkonzepten passgenaue Lösungen zu entwickeln, die den jeweiligen Rahmenbedingungen gerecht werden.

Wichtig bei einer Veranstaltung dieser Art ist natürlich der fachliche Austausch mit anderen Initiativen aus ganz Deutschland. Das Themenspektrum reichte von innovativen Geschäftsmodellen bis hin zu den Herausforderungen im Umgang mit der aktuellen Gesetzeslage und dem sich verändernden Strommarkt.

Der Konvent bot eine breite Plattform für Vernetzung und politische Impulse. Der zweite Tag markierte mit dem Startschuss des Projekts CommunitE-Innovation zudem einen wichtigen Schritt hin zu mehr technischer und sozialer Innovation im Bereich der Bürgerenergie.

Wir nehmen viele neue Ideen und Kontakte mit zurück in die Region – und freuen uns darauf, die Bürgerenergiewende gemeinsam weiter voranzubringen.

Foto: BBEn/Silke Reents

Der Dossenheimer Jugendgemeinderat besucht den Windpark Greiner Eck

Am letzten Freitag im Februar hatten wir den Dossenheimer Jugendgemeinderat unter der Führung von Bürgermeister David Faulhaber im Windpark Greiner Eck zu Gast. Anlass dafür ist ein örtliches Windprojekt. Auf dem Gebiet Weißer Stein, oberhalb von Dossenheim und Schriesheim, befinden sich vorläufig ausgewiesene Flächen für die Windenergienutzung. Aktuell läuft dort ein Bewerbungsverfahren für einen interkommunalen Windpark. An der  Ausschreibung beteiligt sich auch unsere Energiegenossenschaft gemeinsam mit den Viernheimer Stadtwerken.

Der Jugendgemeinderat vertritt die Interessen der Dossenheimer Kinder und Jugendlichen. Er besteht aus 22 Mitgliedern zwischen zwölf und 20 Jahren. Angesichts der aktuellen öffentlichen Diskussionen über das Für und Wider wollte sich das Gremium aus erster Hand zum Thema Windkraft informieren, um sich am Ende selbst eine Meinung bilden zu können.

Julia Straus, die Windkraftexpertin der ES, Vorstand Micha Jost und Jochen Ohl von der Firma 3P Energieplan,  führten die Gruppe bei aprilartigem Wetter im Wechsel von Sonne, Schnee, Hagel und Regen zu zwei der fünf Windkraftanlagen. Für die Jugendlichen war eigens ein spezielles Online-Quiz in Sachen Windkraft vorbereitet worden. Mit dieser altergemäßen Methode erhielten die Besucher viele interessante Einblicke in die Windenergie. So erfuhren die Jugendlichen, dass es für eine Gemeinde/Stadt diverse Möglichkeiten gibt, finanziell an Windparks beteiligt zu werden und dass ein Windrad mehr als 6.000 von 8.760 Stunden eines Jahres Strom produziert. Überrascht waren die Gäste von der Tatsache, dass alle Anlagen im Windpark zu den Hauptflugzeiten der Fledermäuse automatisch angehalten werden.

Einen besonderen Höhepunkt gab es dann zum Ende der Führung. Die Besuchergruppe konnte auch den Innenbereich einer Windenergieanlage am Fuße des Turmes besichtigen. Diese nicht alltäglichen Einblicke in die komplexe Anlagentechnik und der Blick im Inneren bis fast hoch zur Gondel, beeindruckt unsere Gäste immer wieder.

Hintergrund:
Der Windpark Greiner Eck, erstreckt sich auf einem Bergrücken über Neckarsteinach/Hirschhorn und besteht aus fünf modernen Windenergieanlagen (ENERCON E-115- 3 MW). Er produziert im Schnitt jährlich über 28 Mio. kWh klimafreundlichen Strom.

Fünf Jahre vergingen von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Es war der erste Windpark im Kreis Bergstraße. Die Energiegenossenschaft Starkenburg betreibt seit 2017 dort ein eigenes Bürgerwindrad, das über eine lokale Bürgerbeteiligung finanziert werden konnte.

Die restlichen vier Windräder stehen im Eigentum der Stadtwerke Viernheim/Bad Vilbel, die das Projekt geplant und umgesetzt hatten.

Ein Batteriespeicher für den TV Büttelborn – Energiegenossenschaft Starkenburg erkundet neues Tätigkeitsfeld

Die Speicherung von Solarstrom erfährt zunehmende Bedeutung. Verbrauch und Erzeugung in Einklang zu bringen ist die Herausforderung der nächsten Jahre. Vor diesem Hintergrund haben der TV-Büttelborn und die  Energiegenossenschaft Starkenburg (ES) das Projekt SolarSTARK 19 um einen Stromspeicher erweitert. Damit beginnt unser erster Versuch mit einem PV-Speicherbetrieb. Der TV Büttelborn ist ideal, da hier besonders in den Abendstunden viel Strom benötigt wird. Seit Mitte Dezember wird dort eine Batterie mit einer Kapazität von 28 kWh eingesetzt, um überschüssigen Sonnenstrom der 99 kWp-Anlage für die Nacht zu speichern. Dadurch könnte der Eigenstromanteil des Vereins jährlich um 8.000 kWh erhöht werden, was einer Verdopplung entspricht. Durch den Speicher lassen sich jährlich weitere 4 Tonnen CO2 einsparen.

Dank einer hauseigenen Visualisierung besteht die Möglichkeit, das Speichergeschehen sogar live und in Farbe in SolarSTARK View beobachten zu können. Hier werden die Be- und Entladevorgänge in Echtzeit dargestellt und statistisch ausgewertet. Die ersten Tage im neuen Jahr zeigte der Speicher bereits vollen Einsatz und wurde effizient genutzt. Wir sind sehr gespannt auf die Praxiserfahrungen, da es auch an anderen Standorten Einsatzmöglichkeiten für einen Speicher gibt. Derzeit betreibt die ES  42 PV-Dachanlagen.